Auhang
b. Nebst diesen natuͤrlichen Zufallen hatzen auch die Rem
schen einen nicht geringen Antheil an den Beraͤnderun⸗
gen ihrer Wohnstaͤtte. Sie haben Suͤmpfe und Mora⸗
ste ausgetrocknet, Waͤlder ausgehauen, und selbe in
Wiesen, Aecker, oder Weinberge umgeschaffen; sie
haben Flüsse schifftar gemacht, Meerbaͤmme durch ⸗
graben, und die entfernten Seen durch Kanaͤle zu
sammen gelassen. Auf solche Art schuffen ste sich auch
einen heiteren Himmel, und eine reinere Luftge⸗
gend, und Kirschen blühen itzt in Germanien, die
ehe nur in Pontus wuchsen; und Reben und Del⸗
baume findet man in suͤdlichen Laͤndern Europens,
die einsmals nur in Kleinaßen gediehen.
c. Alle diese und dergleichen Hauptveraͤnderungen leh⸗
ret uns die Erdkunde, und wie die neuer⸗ uns die
heutige Gestalt der Erde und des Gewaͤssers nebst ih⸗
rer Eintheilung vorzeichnet; die mittlere aber den
Zustand der Erde in selbem Zeitraume schildert, wel⸗
cher zwischen dem Untergange des abendlaͤndischen rbe
mischen Kaiserthums und der Regierung des romisch
deutschen Kaisers Maximilianus J. verflossen ist: so
muß uns die altere, oder auch die alteste begreif⸗
lich machen, wie vor etlichen Jahrtaufenden unsere
Wohnstaͤtte ausgesehen haben. uns ist es hier haupt⸗
saͤchlich um die aͤlteste zu thun, ohne deren Bey⸗
hilfe in Lesung der alten klassischen Schriftsteller, bee
sonders aber in den alten Geschichtschreibern, nicht
fortzukommen ist.
d. Die Erde hatte zwar von Anbeginn schon eine ku⸗
gelaͤhnliche digur; oder bestimmter zu reden: ste ist
eine eingedruͤckte Syhaͤroide, und das wissen wir selbst
kaum noch 30 Jahre lang. Unsere Allen konnten
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