abfall zeigt der SW; hier breitet sich auf der zweiten Lerrasse 
die öde, sonnverbrannte Karroo (karrı) aus. 
Das Südafrikanische Hochland wird in seinem nördlichen 
Abschnitte durch den Sambesi, in seinem südlichen durch Lim- 
popo und Oranje zum Meere entwässert. Weite Strecken des 
Innern sind abflußlos, und zwar infolge der außerordentlichen 
Regenarmut. Nur die Küstenlandschaften des O sind reichlicher 
mit Regen bedacht und daher sehr fruchtbar. Der geringe Regen- 
fall im Vereine mit der beträchtlichen Wärme bewirkt, daß der 
größte Teil des südafrikanischen Grebietes ein baumloses steppen- 
artiges, ja streckenweise während der regenlosen Zeit sogar ein 
wüstenhaftes Land, ähnlich der Sahara, bildet. Immerhin ist aber 
die zu beiden Seiten des südlichen Wendekreises sich ausdehnende 
Kalahari-W üste wenigstens zur Regenzeit mit einem grünenden 
Grasteppich überkleidet. Die Tierformen Ostafrikas finden sich 
auch über einen großen Teil Südafrikas verbreitet. Löwe und 
Elefant sind zwar seltener, doch gibt es Panther, Leoparden, 
Hyänen, Wölfe, ungeheure Herden von Antilopen, Gazellen, 
Zebras, ferner Krokodile und eine reiche Vogelwelt. Lästig sind 
die Termiten wegen ihrer alles anfressenden Tätigkeit, die Heu- 
schreckenschwärme und die Tsetsefliege, deren Stich den Rindern 
und Pferden tödlich ist. Zum Glück geht ihr Verbreitungsbezirk 
nach S nur bis zum Limpopo. 
Der O des Südafrikanischen Hochlandes wird von Bantu- 
negern, und zwar von den Kaffern bewohnt, die vorwiegend 
ein viehzüchtendes Nomadenvolk sind, aber in einzelnen Gebieten 
auch festgefügte Staaten gegründet haben und Ackerbau be- 
treiben. Im W des Hochlandes wohnen die Hottentotten und 
Buschmänner. Sie unterscheiden sich von den Bantunegern durch 
ihre lichtere, gelbbraune Hautfarbe und ihre Büschelhaarigkeit. 
Das Haar wächst nämlich in getrennten Büscheln auf dem Kopfe, 
der dadurch das Aussehen einer zerzausten Bürste erhält !). 
Hottentotten und Buschmänner sind seit Jahrzehnten im Aussterben begriffen. 
Da der Buschmann ein herumschweifender Jäger ist, hat er in den seltensten Fällen 
einen festen Wohnsitz und steht duf einer tieferen Stufe der Gesittung als der Hottentotte, 
der ausgedehnte Viehzucht und auch ein wenig Ackerbau betreibt. Der Buschmann hat 
kein Vieh und außer dem Hunde nie ein Haustier besessen. Mit solchen halbwilden 
Hunden streift der Buschmann im Gefilde umher, selber einem Wilde des Feldes ver- 
gleichbar. Die Hottentotten wurden durch die weißen Ansiedler aus ihren ursprüng- 
lichen fruchtbaren Landstrichen im S in die wüsten Gebiete gedrängt und sind da- 
durch aus früherem Wohlstande in Armut und Elend geraten. 
1) Vgl. T. 42.
	        
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