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nach Preußen deckt die Festung Thorn. Stettin (210), die Beherrscherin
des Oderhandels, hat noch größere Werften und ist jetzt infolge der
Nähe Berlins die größte preußische 'Scehandelsstadt. Aus dem Haff
fahren die Schiffe gewöhnlich an Swineminde, einem Seebad, vorbei.
Über das Universitätsstädtchen Greifswald gelangt man nach Stralsund,
das als Überfahrtsort nach Rügen und Trelleborg in Schweden ebensolche
Bedeutung hat wie die Universitätsstadt Rostock (55), die größte Stadt
des Ghzt. Mecklenburg-Schwerin, und sein Vorhafen Warnemünde
für den Verkehr Berlin— Kopenhagen. Nahe beim Eingang in die Lü-
becker Bucht liegt das Seebad Heiligendamm (Damm aus Feuersteinen,
vgl. S. 184). Lübeck (801 (mit dem Vorhafen Travemünde), einst die
Beherrscherin der Ostsee, liegt an dem am weitesten gegen die Elbe
vorgeschobenen Winkel der Ostsce und war frühzeitig mit diesem Flusse
verbunden (vgl. S. 239). Sie bildet mit ihrem sehr zerstreuten Gebiet eine
freie Reichsstadt, d. h. ihr Bürgermeister ist europäischer Souverän.!) Auf
der Höhe der Seenplatten hat keine Stadt 50 T, Einw. In Neu-Strelitz,
der Hauptstadt des in zwei Hauptteile gespaltenen Ghzt, Mecklenburg-
Strelitz, teilen sich die Linien von Berlin nach Kopenhagen und
Stockholm. ‘In Schwerin (40), der am gleichnamigen See reizend gele-
genen Hauptstadt Mecklenburg-Schwerins (> 0Ö), bilden die Beamten
!/, der Bevölkerung. Es ist durch Wasserläufe mit der Elbe und mit
Wismar verbunden.
Zu welchem Staat gehört der größte Teil des Südbaltischen Landrückens?
Welche Provinzen liegen dort? Verteile die Siedlungen auf die einzelnen Staaten und
Provinzen! Welche Orte haben Universitäten? An welchen Strom reicht Mecklenburg-
Schwerin im SW? Welche Ahnlichkeiten weist der Südbaltische Landrücken mit
lem Ostbaltischen auf in Bezug auf Höhe, Verteilung der Gewässer, Anbau, Siedlungen?
l. Den Südbaltischen Landrücken teilt man in die
Preußische, Pommersche und Mecklenburgische Seenplatte.
2, An der Küste leben viele vom Fischfang, Seehandel (Stettin,
Danzig, Lübeck, Königsberg, Rostock), von der Bernsteinge-
winnung; in einem großen Teil ist der Ackerbau, sonst die
Viehzucht und Waldwirtschaft wichtig. 3. Durch Klima, Frucht-
barkeit und Siedlungsdichte sind die großen Flußtäler und
einige Küstenstriche (Vorpommern) ausgezeichnet. 4. Für den
Verkehr der Seestädte bilden die Flüsse eine Förderung, die
Dünen, welche die Haffe zuzuschütten drohen, eine Gefahr.
8 94. 5. Die Jütische HK. I. (K.: Dänemark; W.: IL, 8 62) mißt mit
Holstein über 45.000 km2 (= * + Schl.) und zählt über 3 Mill. Einw.
!) Franz, = Herrscher.
Becker-Mayer, Lernbuch der Erdkunde, ı..