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Um wie viel Am übertrifft die Strecke Lauenburg—Kap Skagen die Strecke
Prag—Laibach? Ist die größte Breite Jütlands größer als die Strecke Wien— Linz? Wie
lang ist die Strecke Husum—Schleswig? Nach welcher Seite neigt die Haupt-
abdachung der H. I.? Wo zeigt sie steilere Küsten? Von welchen Meeresteilen wird
se umschlossen? Welchen Teil der Jütischen H.I. bezeichnet man als Jütland?
Bei einer Wanderung von W nach O durchzieht man vier Re-
yionen: Den Saum gegen die Nordsee bilden die Dünen, welche von
Calais bis zur Nordspitze Jütlands den früheren Verlauf der Küste be-
zeichnen. An der Westküste Jütlands, wo sie fast geradlinig verlaufen
and nur ab und zu ein Haff abgliedern, senken sie sich so allmählich
ins Meer, daß die Untiefen im Verein mit den Stürmen‘) die Küste fast
annahbar machen. Hier liegt kein Städtchen auch nur mit 5 T. Einw.
In Schleswig ist der Dünenwall in Inseln aufgelöst. Sylt ist ein stark
hesuchtes Seebad. Landeinwärts folgen die Marschen, ein fettes
Wiesenland, für die Pferde- und Rinderzucht besonders geeignet.
In Jütland sind sie schmal, in Schleswig ist infolge der Zertrümmerung
des Dünenwalles ein Teil zur Zeit der Flut‘ unter Wasser, bei Ebbe
trocken (Watten); aus ihnen ragen die dem Meeresansturm preisgegebenen
kleinen Halligen hervor. Die Marschen des Festlandes sind durch feste
Dämme (Deiche) geschützt. Auch zu beiden Seiten der Elbe erstrecken
sie sich aufwärts (Elbmarschen; Zu welchen Staaten und Provinzen gehüren sie?);
sie bilden z. B. im Gebiete der freien Stadt Hamburg die fruchtbaren,
yemüsereichen Vierlande. Zu den Marschen bilden die Sandheiden der
Geest, deren dürftiger Boden kaum mehr als Schafherden ernähren
kann, einen schroffen Gegensatz. Ihre Breite nimmt von N gegen S ab.
Wohltuend wirkt die Anmut der Region des durch die Gletscher ab-
gelagerten Geschiebelehmes, der im Ejer Bavnehöj 170 m übersteigt.
In schmalen Buchten (Förden?), von Buchen bewachsenen Lehnen
umsäumt, dringt das Meer tief ins Land, so daß hier eine liebliche,
an windgeschützten Häfen reiche Küste entsteht. In Holstein, dem
Übergangsland zu den Seenplatten, sind Dünen und Geest zu Gunsten
der Marschen (Dithmarschen s. von der Eider mit starker Pferdezucht
and des Geschiebelehmes, der hier reich an Seen ist, eingeengt.
Besonders zwischen Plön und dem im oldenburgischen Fürstentum Lübeck ®
zelegenen Eutin gestaltet sich die Gegend durch den Wechsel von Seen, buchen-
bestandenen Hügeln und sauberen Orten lieblich (die Holsteinsche Schweiz’.
1) Durch einen solchen wurde am 8. Februar 1825 der Liim-Fjord in einen
Meeresarm und der N Jütlands in eine Insel verwandelt.
5) So wie Firth und Fjord wohl mit dem Worte Furt stammverwandt.
3) Nicht zu verwechseln mit der freien Stadt!