Full text: Geographie des Kaiserthums Österreich

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von einander durch einen schmalen Landstrich Mäh- 
rens getrennten Gebieten, und ist grösstentheils ge- 
birgig. Längs der Mährischen, Gränze breiten sich die 
Sudeten (Gesenke) aus, deren Kamm meistens die 
Gränze selbst bezeichnet, so dass über den Altvater, 
deren höchsten Punkt ebenfalls die Gränze gezogen 
ist. An den Gränzen Ungarns erhebt sich der weitere 
Zug der Karpathen oder die schlesischen Be- 
skyden, die höher als. die mährischen sind, denn 
der Gipfel der Lysä hora (d. i Kahlenberg) er- 
reicht hier 4260‘ Höhe. Die Abdachung des Landes 
geht daher überall gegen Norden. Der Haupifluss, die 
Oder (Odra) kömmt aus Mähren, und nimmt hier 
die Oppa (Opava), die Ostravica und die Öls 
COleönica) auf. Auch die Weichsel (Visla), der 
Haupifluss Polens, hat hier in den Karpaten ihren Ur- 
sprung, und bildet von Schwarzwasser (Strumien) bis 
zur Mündung des Nebenflusses Biala die Gränze ge- 
gen Preussisch-Schlesien. Die Biala bildet die Gränze 
gegen Galizien. 
Das Klima gehört unter die kältesten im Reiche; 
von Metallen kömmt am meisten Eisen ‚vor, der 
Pflanzenwuchs ist nicht sehr reich, der Flachs aber 
is! vortrefflich, und hinter Teschen gegen Galizien 
zu säen die Landwirthe schon viel Heidekorn (ta- 
tarka). In den Sudeten ist eine ziemlich gute Vieh- 
zucht anzutreffen. 
Die Industrie ist sehr bedeutend: die schlesische 
Leinwand ist in ganz Europa berühmt, ‚auch wird 
viel Tuch erzeugt, und im ehemaligen Teschner 
Kreise sind bedeutende Eisenwerke. Die Kaiser- 
Ferdinands-Nordbahn berührt derzeit nur ein. kleines 
Stück dieses Landes bei Oderberg, gewährt aber doch
	        
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