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und dñ die neapolitanischen Angelegenheiten ihnen zunächst 
die wichtigsten waren, so verlegten sie lm Anfänge 
des Jahres 1821 
den Congreß nach Laybach, um dem Schauplätze der Be¬ 
gebenheiten näher zu seyn. Auch der alte König von Nea¬ 
pel fand sich dort ein. Allein eine friedliche Ausgleichung 
war nicht mehr möglich, und im März rückte ein östrcichisa-es 
Heer Italien hinunter, gegen Neapel. Aller Blicke waren 
auf den Ausgang dieser Begebenheiten gespannt, als eine 
neue Militär-Revolution, die vierte in weniger als zwei 
Jahren, in Turin ausbrach und für Oestreich gefährlicher 
als alles bisherige zu werden drohte. Die theuer erkämpfte 
Ruhe Europa's schien auf einmal wieder verloren zu seyn. 
Doch bald legte sich der Sturm von dieser Seite, die Kraft¬ 
losigkeit der revolutionären Unternehmungen zeigte sich so¬ 
gleich, als die östreichischen Heere sich nur näherten, und 
Neapel wurde eben so leicht und schnell, wie Piemont, in 
die alte Ordnung zurückgebracht. 
Kaum war indeß hier die Rnhe hergestellt, als schon 
wieder auf einer andern Seite das Feuer losbrach. Im 
März dieses Jahrs begann der Aufstand der Griechen 
gegen die Oberherrschaft der Türken, die sie nun bald vier 
Jahrhunderte getragen haben; und in dem Kampfe der bei¬ 
den Völker entwickelte sich bald der religiöse Fanatismus 
und die morgenländisch kaltblütige Grausamkeit der Türken 
in so furchtbarem Grade, daß eine Beschwichngnng auf fried¬ 
lichem Wege von Anfang an kaum als möglich erschien. 
Die Jahre 1822 und 23. 
Dieser Kampf ist mit großer Erbitterung auch in den 
Leiden letzten Jahren sortgeführt worden. Wider alle Er¬ 
wartung haben sich die kleinen, einzeln kämpfenden, Hau¬ 
fen der Griechen gegen die Angriffe der weit größeren tür¬ 
kischen Heere nicht nur behauptet, sondern sic haben Siege 
erfochten, den eigentlichen Boden des alten Griechenlands, 
den Peloponnes und Mittelgriechenland, bis auf einige Fe¬ 
stungen, von den Türken befreit, und diesen besonders 
zur See, wo sie den alten Ruhm der Kühnheit und Ge¬ 
schicklichkeit bewährt haben, durch ihre Brander einen pa¬ 
nischen Schrecken eingeflößt. Große Erleichterung fanden 
sie Anfangs dadurch, daß Rußland seine Heere sammelte 
und eine drohende Stellung gegen die türkische Gränze 
annahm; doch kam es nicht zum Kriege; die Streitigkeiten 
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