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einen 100’ hohen : Wasserfall, die Neretva‘ dagegen
bildet grosse Sümpfe bei ihrer Mündung.
Dalmazien hat das wärmste Klima im Reiche,
weil es am südlichsten liegt; obwohl auf den hohen
Gebirgen der Schnee ziemlich lang liegen bleibt;
pflegt auf der Küste selbst stalt des Winters nur eine
regnerische Jahreszeit zu Sein. Übrigens hat Dalma-
zien sehr wenig Regen, sein Boden ist sehr trocken;
auch herrscht bier häufig im Winter die nordöstliche
burja (bora), im Sommer wieder .der heisse süd-
westliche: Scirocco, (sprich Schirokko). Die Inseln
um) die Küstengegenden leiden überdiess oft vom
Erdbeben.
Wegen der vielen steinigen Berge und des Irok-
kenen Bodens hat Dalmazien nicht viel Ackerbau;
nur die nicht sehr grossen Thäler und einige ebenen
Küslenstriche sind bebaut: Gerste und Kukuruz sind
die Hauptprodukte der Landwirthschaft; von Obst je=
doch gedeihen Feigen, Granaläpfel, Melonen und Jo-
hannisbrot. Die Steinweichsel C(prunus mahaleb), ein
fruchttragender Strauch, wächst auf den trockensten
Abhängen, wo sonst die Sonnenstrahlen _ alles ver-
sengen; ‚und aus ihrer schlehenartigen Frucht bereiten
die Dalmatiner das unter dem Namen Maraskino be-
kannte Getränk; Die Hauptprodukte des Landes sind
aber Öl und Wein. Der Wein wird in Schläuchen
von Ziegenfell aufbewahrt. Merkwürdige Pflanzen sind
hier auch noch der Mastixstrauch, der Terpentinstrauch,
so wie auch die vielen Alo&gewächse und wohlrie-
„henden Gesträuche. Auf den Gebirgen beschäftigt sich
der Dalmatiner hauptsächlich mit Schaf- und Ziegen-
zucht, er ist daher mehr Hirt, ünd liebt auch die
Bienenzucht. Auf den Küsten und Inseln ist dagegen