Full text: Geographie des Kaiserthums Österreich

23 
Ladislaw Posthumus zugleich Könige von Böh- 
men und Ungarn. Diese Verbindung der vorzüglichsten 
Länder der jetzigen Österreichischen Monarchie wurde 
durch den Tod Ladislaws (1456) wieder auf eine Zeit 
unterbrochen, durch Ferdinand I, Erzherzog von 
Österreich, nach dem Tode des Böhmischen und Unga- 
rischen Königs Ludwig auf dem Schlachtfelde bei Mo- 
hacs (1526) aber wieder erneuert. Durch standhafte 
Bekämpfung der Türken im 16. und 17. Jahrhunderte 
befreiten die Regenten Österreichs Ungarn und Sieben- 
bürgen von dem Joche jenes barbarischen Volkes, un- 
ter welches der grösste Theil dieser Länder in Folge 
innerer Unordnungen gerathen ist. Das auf diese Art 
entstandene bedeutende Reich, das später noch durch 
die Erwerbung der Lombardie, Galiziens, der Bukowina, 
Venedigs und Dalmaziens bedeutend vergrössert wurde, 
erhielt unter Kaiser Karl VI. durch das Gesetz der 
pragmatischen Sanktion (1720) feste Bestimmungen über 
die Regentennachfolge. Unter Maria Theresia und 
Joseph IL, wurde die Gleichförmigkeit in der Gesetz- 
gebung in allen Ländern, mit Ausnahme der ungarischen 
Kronländer, eingeführt. Kaiser Franz I legte die deut- 
sche Kaiserkrone nieder, welche seit einigen Jahrhun- 
derten seine Vorfahren auf dem Haupte trugen, und 
erhob sein Reich selbst zu einem Kaiserthume (1804). 
Die Stillung der Unruhen, die im J. 1848 in verschie- 
denen Ländern ausgebrochen sind, hatte zur glücklichen 
Folge, dass in allen Theilen des Reichs eine gleiche 
Gesetzgebung und Landesverwaltung durch den jetzt 
regierenden Kaiser Franz Joseph L durchgeführt 
wurde.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.