Asiatische Türkei.
schwänzige und schwarzwollige; Rindvieh, dessen Fleisch
dek Türke verachtet, und mehrere von unsern Hausthie—
ren. Die Ziegen um Angora in Natolien, haben ein
seidenartiges Haar. — Der Loöwe in den Ebenen ist
feig und nicht stark; Bären halten sich auf den Gebir—
gen auf; Hyänen und Schakals sind nicht selten. In
einigen Gegenden trifft man Strauße, und sonst des Ge⸗
flügels mancherlei. Die Bienen- und Seidenzucht ist
in den östlichen Gegenden stark, an den Küsten gibt
es viele Fische, und wiewohl nicht häufig, die Purpur«
schnecke. — Die Heuschrecken kommen mit dem Winde,
und mit einem Geraäusch, als ob es regnete; überdecken
Felder, Häufer und Straßen, und verzehren in 2 Tagen
Alles, was sie zermalmen koönnen. Eine rosenrothe Art
Drossel ist hinter ihnen her, und würgt sie.
Man baut Weitzen, Gerste, Reiß, Obst, Pistazien,
Oliven und Wein (zu Rosinen), nebst den edlern, oder
Südfrüchten; Taback, Baumwolle, Krap und Indigo,
vorzüglichen Safran, Zuckerrohr und Mohn (zu Opium);
man sammelt Balsamharze, Gummi, Manna. — In
Gebirgsgegenden fehlts nicht an Holz, und die Gall—
aͤpfel der Eichen werden sehr geschätzt. In den Ebenen
behilft man sich zur Feurung häufig mit elendem Ge—
liche⸗ und mit dem Miͤst von Kamelen und Büf—
eln.“
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Vom Bergbau versteht man nichts. — Doch sucht
man die gewöhnlichsten Metalle, und gewinnt Schwe—
fel, Salpeter, Alaun, Walkererde, Asbest, und den be—
kannten Meerschaum. S. europ. Türkei.
Jetzt zu den einzelnen Ländern,
die wieder in Theile (Paschaliks und Sandschaks)
eingetheilt, und von Türken, Arabern, Juden, Christen
bewohnt werden.
1) Natolien 12,000 Q. M 6 Mill. E. —
Die alten blühenden Staaten und Landschaften (Gala—
tien, Lydien, Pamphilien, Jonien 2ꝛc) sind Wüsten,
Sumpfe und Wildnisse geworden; von dem prächtigen
Ephes sind noch alte Gewölbe und Keller da, woriu
einige Bauern armselig leben. Man kann Tagelang rei—