fullscreen: Österreichisches Geschichtsbuch für Bürgerschulen

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sehr reger war. Doch bestand der Handel, weil es noch wenig Geld 
gab, grobenteils nur im Tauschhandel. So z. B. bekam man zwei Nadeln 
kür ein Ei. Es war daher eine hedeutende Förderung, als Leopold der 
Glorreiche der Stadt Wien zur Hebung ihres Handels und Verkebrs 
eine Summe Geldes im Werte von ungefähr 2 Millionen Kronen lieb 
Auch den Städten Enns und Wiener-Neustadt erteilte der 
Herzog in einem besonderen Stadtrechte eigene Begünstigungen 
und Freiheiten. Danach stand an der Spitze der Stadt der Stadt- 
richter, der über die leiehteren Verbrechen aburteilte. Besonders 
schwere Verbrechen sowie die Entscheidung über adelige Verbrecher 
behielt sieh jodoch der Herzog selbst zur Beurteilung vor, denn 
damals waren noch nicht alle Menschen vor dem Gesetze gleieh. 
Herzog Leopold der Glorreiche erbaute sieb auberbalb der 
damaligen Stadt Wien eine neue Burg, die an der Stelle des jetzigen 
Schweizerhofes der kKaiserlichen Hofburg stand, ferner gründete er 
die Michaelerkirche in Wien und das Stift Lilienfeld im Traisen- 
tale, wo er auch begraben liegt. BPin Denkmal des Herzogs stebt 
auf dem Rathausplatze zu Wien. 
Fur die Erweiterung seiner Herrschaft sorgte er durch den 
Ankauf zahlreicher Güter in Krain, wodurch er die Herrschaft über 
diesos Land anbabnte. 
3. Herzog Friedrich II. der Streitbare. Von den Söhnen 
Leopolds VI. überlebte ihn nur der jüngste, Friedrich II. Er ist der 
zwölfte und letzte Babenberger. Friedrieh war ein sebr tüchtiger 
Krieger. Er wird der Streitbare genannt, denn er hbatte wührend 
soiner ganzen Regierungszeit ununterbrochen zu kämpfen. 
In dem Bestreben, die Bürger zu schützen, geriet er zunächst Raubritter 
in vielfache Kämpfe mit dem Adel seines Landes, ganz besonders 
aber mit den Raubrittern. 
Einer der ärgsten Raubritter jener Tage war Hadamar von Knenring, 
dieser belästigte die Stadt Krems und überfiel und plünderte die Handelsschiffe, 
welche die Donau herabkamen. Friedrich der Streitbare griff seine Burgen 
Dürnstein und Aggstein (Fig. 54) an und belagerte sie. Aber sie wurden hart— 
näckig und erfolgreich verteidigt. Da er sie nicht erobern konnte, so nahm er 
zur List seine Zuflucht. Er füllte der Sage nach das Schiff eines Regensburger 
Kaufmannes mit Kriegern und ließ es die Donau hinabfahren. Hadamar von 
Kuenring, der das Schiff für ein Handelsschiff hielt, ließ es anhalten, um es 
seiner Waren zu berauben. Aber in diesem Augenblicke sprangen die Krieger 
aus ihrem Verstecke hervor, nahmen den Raubritter gefangen und stießen mit 
dem Schiffe vom Lande. Erst gegen das feierliche Versprechen, den Bürgern 
den zugefügten Schaden zu ersetzen und sein Raubritterhandwerk aufzugeben, 
erhielt er die Freiheit wieder. 
Aber auch mit den Königen von Böhmen und Ungarn und 
sogar mit dem damaligen Kaiser Friedrich II. geriet Friedrich in 
Streit und hatte manchen harten Rampf zu bestehen. 
Stadtrechte. 
Erwerbung 
Krains.
	        
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