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man das Ende nicht sehen kann. Nur über uns klebt ein Stück bla߬
blauer Himmel.
In den schmutzigen, tiefen Furchen des Ackers liegt noch etwas
Schnee von vorgestern, da konnte die Sonne ihn nicht bescheinen. Das
sind die letzten Flicken von dem großen Laken, das über alles Grüne
ausgebreitet wurde. Hier gleich der nächste Acker ist ja voll von grünem
Gras. Wir kennen dieses Gras wohl, es wird sehr lang und gelb,
und zwischen seinen Halmen wachsen im Sommer die blauen Kornblumen
und der klatschrote Mohn. Wenn nur erst alle Äcker so schön grün
aussähen! Aber gleich daneben liegt ein Streifen schmutziger Erde mit
dicken Erbstücken und weißen Schneeflocken.
Zwischen beiden Äckern zieht sich ein langer, schmaler Rain entlang.
Hier, wo er anfängt, steht ein Stein, ein viereckiger, oben rund ge¬
klopfter Stein. Das ist ein Grenzstein. Es ist auch ein Zeichen darauf
Diesen Stein darf niemand ausziehen und mitnehmen oder wegwerfen
und anderswo wieder eingraben. Der muß genau an dieser Stelle stehen
bleiben. Wozu braucht man ihn nur? Sieh, da ist schon wieder einer!
2. Aber was ist das? Da sind ja große, schwarze Vögel! — Raben
sind es! Was haben die da nur? Still, daß wir sie nicht aufscheuchen!
Wir wollen leise und ganz langsam näher herangehen! O, sie beißen
sich. Wie der Rabe, der auf dem Grenzstein sitzt, wütend ist! Er sperrt
den Schnabel auf, macht sich dick am Halse und schlägt mit den Flügeln.
Der zweite Rabe hat etwas gefunden. Er steht mit beiden Füßen dar¬
auf, als wenn er es nicht hergeben will. Ha, jetzt springt ein dritter
in die Luft, als ob er sich von oben auf den Kopf des anderen setzen
wollte, die Beine und Krallen ganz krumm und die Federn so kraus,
als ob sie halb ausgerissen wären. Ja, wart nur, nun mußt du dem
Schreihals schon etwas abgeben, sonst hackt er mit seinem Schnabel auf
deinen Kopf. Man kann ordentlich die dünne, schwarze Zunge in
seinem Schnabel sehen. Nun haben sie sich gepackt! Nun balgen sie
sich auf der Erde wie zwei Straßenjungen, daß man nur noch einen
schwarzen Klumpen sieht, der sich rasch herumwälzt, so daß die Erde
nach allen Seiten auseinanderfliegt. Und nun kommt ein vierter dieser
Spitzbuben und springt auf das lange, braune Stück, das sie alle haben
wollten, und reißt mit dem Schnabel und pickt und frißt und frißt, so
schnell es nur gehen will. Warte nur, du feiger Gesell! Du magst dich
nicht mit klopfen, dann sollst du auch nichts abhaben. Wir klatschen
tüchtig in die Hände. Hurr, wie die schwarzen Teufel auseinanderfliegen!
Der Spitzbube ist der erste. Er denkt, er ist schon totgeschossen. Dann
laufen die beiden Raufbolde hinterdrein. Der vierte aber da auf dem
Grenzstein, ja, der kann sich von dem Anblick erst gar nicht trennen.
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