fullscreen: Vaterlandskunde für Bürgerschulen des Königreichs Sachsen

spricht« so muß man taub feyn, wenn man es nicht 
hören, desto mehr aber mit der Mundart vertraut 
seyn, wenn man es verstehen will- Hie und da 
schnarrt man, besonders das weibliche Geschlecht; 
welches jene Sprachweise zwar treblicber, aber auch un» 
verständlicher macht. — Bei Beschreibung der 
Städte und denkwürdigsten Dörfer 
gehen wir zuerst an die Mulde, wo 4 Hammer¬ 
werke liegen, die, nächst gewöhnlicher Eisen-, auch Kunst- 
guSwaare liefern. Die vereinigten Hammerwerke Rau- 
lenkranz und Morgenröt he haben den größten 
Hohofen Sachsens. 
Unfern der Mulde, beim D. Gottesberg, mit 
Zinnschmelzhütte, erhebt sich über ödes. Waldgebirge der 
Schneck en st ein, ein 40 — 60 F. hoher Fels, welcher 
die so beliebten Schneckensteine oder weingelben To¬ 
pasen enthält, die man meist in Drusen (Höhlungen) 
zwischen Kristallzackcn findet, theils durch Sprengen, 
theils durch den Wergbohrer gewinnt und pfundweise 
verkauft. Der größte bisher gefundene Topas wog 
2| Loch, war aber nicht ganz rein. Die kleinsten, meist 
von \ bis i Zoll Länge, sind immer die reinsten. Der 
Topasfels gehört dem Könige und ist, seines köstlichen 
Inhalts wegen, erst seit 1727 bekannt. Ein Äuerba- 
cher Tuchmacher, Kraut, war es, welcher, von Hirten 
auf die glänzenden Steine aufmerksam gemacht, sie im 
Stillen brechen und schleifen ließ und unter dem Na¬ 
men Schneckensteine oder Königskronen ins 
Ausland vertrieb. 
An der G ölz sch liegen die Städte Falken stein, 
Auerbach, Lengefeld, Netzschkau und Mylau, 
die größrentheils von Mousselinweberei sich näh¬ 
ren, welche den meisten Voigtländischen Städten eigen 
und deshalb nicht bei jeder besonders zu erwähnen ist. 
Falkenstein, mit Zinn - und Eisenbergbau, ist 
gleichsam die Grenze des Klöppelsacks mit dem 
Mous-
	        
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