Full text: Grundzüge für den ersten Unterricht in der Erdbeschreibung (Cursus 1)

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Quenlun, so im N. durch den Tisn-Schan, d. h. Himmelsgebirge, 
begrenzt wird, der vom Nordrande der Pamir ausgeht, ein wasser⸗ 
armes Hochland mit Steppenseen, in welche die von den Grenzgebirgen 
abfließenden wenigen Flüsse sich ergießen. Am unwirtlichsten ist die 
Mitte und der östliche Theil, die Mongolei, wo sich durch die 
ganze Breite bis an den östlichen Rand eine große Sandwüste, die 
Gobi, ausbreitet. Dagegen bietet der westliche Theil, die hohe 
Tatarei, günstigere Bodeuverhältnisse; der innerste Winkel, O st⸗ 
Turkestan, enthält fruchtbare Oasen, wo Baumwolle, Reis und ver— 
schiedene Obstarten gebaut werden. Die von jenen Gebirgen abfließenden 
zahlreichen Bäche vereinigen sich zu dem Flusse Tarim, welcher sich 
in den See Lob⸗Nor (eigentlich eine Reihe von Sümpfen) ergießt. 
Nördlich vom Tisn-Schan erstreckt sich bis zum Südfuße des Altai 
die dritte, niedrigste Stufe, deren östlichen Theil noch die Wüste 
Gobi ausfüllt. Der westliche Theil, die Disungarei, von dem in den 
Balkasch-See sich ergießenden Ili bewässert, geht ohne Unterbrechung 
in die dem asiatischen Tieflande angehörige Kirgisen-Steppe über. 
2. Das Hochland von Vorderasien. 
Vom 90. M., wo sich die früher (S. 47) angeführte Einschnürung 
des asiatischen Hochlandes befindet, setzt sich dasselbe mit wieder zunehmender 
Breite, aber abnehmender Höhe bis in den äußersten Westen Asiens — 
bis zum ägäischen Meere — fort. 
Das Hochland von Vorderasien zerfällt in drei kleinere Hoch— 
länder: a) das Hochland von Irau (vom 90. bis 60. M.); b) das 
Hochland von Armenien (vom 60. M. durchschnitten); e) das 
Hochlhand von Kleinasien (vom 60. M. bis zum ägäischen Meere). 
a) Auch das Hochland von Jran ist allseitig von Randgebirgen umschlossen. 
Der Nordrand steht durch das Schneegebirge Hindukusch mit dem mittelasiatischen 
Hochlande in Verbindung. Weiter westlich erhebt sich am Südufer des Kaspi⸗Sees 
das mächtige Elburs-Gebirge mit seinen prachtvollen Wäldern und üppigen 
Thälern; hier steigt der Demawend bis über 5600 m an. Den Ostrand des 
tranischen Hochlandes bilden die steil abfallenden Bergketten des Soliman-Gebirges. 
Den Südrand bilden Bergzüge, welche stufenförmig gegen den persischen Meerbusen 
und das arabische Meer abfallen. Das Hochland besteht meist aus Steppen, deren 
stark mit Salz durchzogener Lehmboden größtentheils nackt ist. Nur dort, wo von 
den inneren Abfällen der Randgebirge wasserreiche Bäche herabrieseln, prangt der 
Boden in üppigem Pflanzenwuchse. In der Mitte des Hochlandes befindet sich eine 
Einsenkung, welche durch den Salzsumpf Hamun bezeichnet wird, in den sich der 
von O. kommende Hilmend ergießt. Gegen Westen verengert sich das iranische 
Hochland, indem sich der Nord- und Südrand bei dem hochliegenden Urumija— 
See fast berühren. Hier erhebt sich, durch tiefeingeichnittene Thäler fast inselartig 
abgesondert, 
Herr's Geographie. J. 16. Aufl.
	        
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