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sie, Stromschnellen bildend, den uralisch-karpatischen Landrücken durch—
brechen, wobei der Don und der Dujepr stark nach Osten ausbiegen,
kurz vor der Mündung aber wieder nach Westen sich wenden. Letztere
erfolgt bei allen dreien in seichte Meerbusen, sogen. Limane, unter
welchen der des Don, das azowsche Meer, der größte ist.
1. Der Don entspringt bei Tula aus dem Nordabhange der düna-donischen
dandhöhe und nähert sich der Wolga bis auf 60 m. Sein Liman, das azowsche Meer,
wird durch den vom Flusse herbeigeführten Schutt immer feichter.
2. Der Dnjepr, der viertgrößte Fluss Europas, kommt ebenfalls von der düna—
donischen Landhöhe; bei Smolensk schiffbar geworden, durchbricht er, zahlreiche Strom—
schnellen bildend, den südrnssischen Landrücken und mündet in einen bei Cherson
beginnenden seichten Liman, welcher auch den Bug aufnimmt. Wegen der Stromschnellen
und der seichten Mündung ist die Schiffbarkeit des Dnjepr trotz seines Wasserreichthums
nur eine beschränkte. Unter seinen Nebenflüssen sind zu erwähnen: Am rechten Ufer
die Beresina (1812) und der Pripet, welcher aus den weitausgedehnten Rokitno—
Sümpfen kommt; am linken Ufer nimmt der Dujepr bei Kiew die Desna auf,
welche ihn mit dem Centrum Rufslands in Verbindung setzt. Schon im Liman seiner
Mäündung vereinigt sich mit ihm, einen zweiten Liman bildend, der Bug.
3. Der Dnjestr entspringt am Nordabhange des uralisch-karpatischen Wald—
gebirges, fließt in einem vielfach gekrümmten, aber beständig südöstlich gerichteten Laufe
längs der Karpaten und mündet in einen kurzen, aber seichten Liman (westlich von
Odessa). Er ist der kleinste unter den hier genannten drei Flüssen und nur im
Frühlinge schiffbar.
c) Gebiet der Ostsee.
Die in die Ostsee mündenden Flüsse haben meist einen nur kurzen,
aber reißenden Lauf und seichte Mündungen (entweder in einen Busen
der Ostsee oder in ein Haff). Die wichtigsten sind: die Weichsel, der
Njiemen (Memel), die Düna und die Newa.
1. Die Weichsel entspringt auf dem Nordwestabfalle der Karpaten, fließt zuerst
bis zur Einmündung des San nach O., dann bis zur Einmündung des (durch die
Narew verstärkten) Bug nach N., wendet sich hierauf nach W. und durchbricht dann
aunterhalb Thorn in nördlicher Richtung den nordrussischen Landrücken. Vor ihrer
Muündung theilt sie sich in zwei Hauptarme: Weichsel und Nogat; die erstere mündet
unmittelbar in die Danziger Bucht, die Nogat in das frische Haff. Außer den bereits
genannten Nebenflüssen sind noch zu erwähnen: am rechten Ufer die gleichfalls von
den Karpaten kommenden Dunajec (mit dem Poprad) und Wisloka. Die Weichfel
zehört drei Staaten an: in ihrem oberen Laufe Öfterreich, im mittleren Russland.
im unteren Laufe Preußen.
2. Der Njemen entspringt am Südrande des nordrufsischen Landrückens, wird
bald schiffbar, durchbricht den vorliegenden Landrücken in einem schönen, malerischen
Thale, bildet bei Kowuno Stromschnellen und mündet unterhalb Tilsit mit zwei
Hauptarmen in das kurische Haff. In seinem unteren Laufe gehört er Preußen an und
deißt da Memel.
3. Die Düna kommt von der Waldaihöhe, durchbricht mit Stromschnellen
und Sirndeln den nordrussischen Landrücken und mündet bei Riaga in den gleich—
namigen Meerbusen.
