Full text: Länder- und Völkerkunde (Cursus 2, [Schülerband])

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Charakter massenhafter Einförmigkeit hat. Er theilt sich in drei Abschnitte: a) Das 
St. Gotthardgebirge vom Simplonpasse bis zum Lukmanierpasse (Rheinthal 
und Blegnothal). b) Die Tessiner Alpen zwischen dem Tessin- und Toccthal. 
o) Die Adular-Alpen zwischen dem Tessinthal und der Splügenstraße. 
Die wichtigsten Alpenstraßen in diesem Theile der Mittelzone sind 
außer den bereits angeführten folgende, zum Theile schon obengenannte: 
1. Die Kuuststraße über den Simplon. Sie ist unter allen Kunststraßen 
über die Alpen die älteste und schönste und führt in vielen Windungen und ganz 
sanften Steigungen in einer Höhe von 2000 m über den Kamm. (Erbaut 1802 bis 
1806. 613 Brücken, 7 Gallerien, 20 Zufluchtshäuser.) 
2. Die Kunststraße über den St. Gotthard durch das Reußthal hinauf 
mit dem berühmten Hospiz, Passhöhe 2114 mn, hinunter in das Tessinthal (Airolo, 
Bellinzona, Lago maggiore). Westlich davon verbindet der Furkapafs das Rhone— 
und Urseren- (oder Reuß-) Thal. Üüber den St. Gotthard führt eine Eisenbahn, deren 
Tunnuel bei einer Länge von fast 15 Am in einer Höhe von 1140 m den Berg durchbohrt. 
3. Vom Bodensee, den Rhein auswärts, gelangt man zu zwei Pässen, dem 
Bernhardinpafs (Hinterrhein, 260 50 6. 8.), welcher in das Misoccothal (Neben— 
thal des Tessinthales) und an den Lago maggiore führt uund zu der schönen Straße 
über den Splügen, Passhöhe 2117 mm, welche au den Como-See führt. 
Alle die Straßen, welche die Schweiz und durch diese Deutschland mit 
Italien verbinden, vereinigen sich zulezt in Mailand. 
b) Die nördliche Kette. 
Sie wird von der centralen Zone durch die Rhone und den 
Rhein geschieden, deren Quellen nicht weit voneinander entfernt sind. 
(Es schiebt sich nur das oberste Reußthal dazwischen.) Im N. hat sie 
zahlreiche Voralpen vorgelagert, die vom Genfer- bis zum Bodensee 
reichen und viele Seebecken enthalten. 
1. Die Berner Alpen zwischen den Querthälern der Rhone und Aar. Gegen 
das Rhonethal steil abfallend, erheben sie sich besonders in ihrem nordöstlichen Theile 
zu einer großartigen Fels-, Schnee- und Eiswüste, aus welcher eine ganze Reihe 
von über 3600 m hohen Gipfein emporragen (das Finsteraarhorn, 4275 mn, die 
Jungfrau, der Mönch, das Schreck- und Wetterhorn, alle über 3900 m hoch). 
Von ihnen senken sich ausgedehnte Gletscher (der Aletschgletscher, 5 Stunden 
lang) herab und die von ihnen abrinnenden Gewässer bilden zahlreiche großartige 
Wasserfälle (Staubbach im Lauterbrannerthal, 200 u hoch). Üüber die Berner 
Alpen führen zwei Pässe (bloße Saumpfade) in das Rhonethal, nämlich der 
Gemmipass durch das Kanderthal nach Leuk an der Rhone und der G rimselpass 
aus dem Haslithal (obere Aar) nahe zur Rhonequelle. Zwischen den Vorbergen der 
Berner Alpen liegen der Brienzer- und Thuner-Seée, welche die Aar durchströmt. 
2. Die Bierwaldstätter-Alpen zwischen dem Aarthale und dem Thale 
der Reuß, welche vom St. Gotthard kommt. Unter den Gipfeln ist wegen seiner 
prachtvollen Aussicht der bekannteste der Pilatus (2130 .20) im W. des BVierwald— 
stätter-Seces (Luzern, Brunnen; Fluelen, Küssnacht, Altdorf. Schwyz), welchen die 
Reuß durchströmt
	        
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