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sik verstehen und darin Unterricht zu geben im
Stande seyn.
Bethet demnach zu Gott um seinen Beystand,
damit ihr einst die Jugend wohl unterrichten moͤget,
wie Salomo vor dem Antritte der Regierung auch
gebethet hat: O Gott, Herr alles Guten! —
Du hast mich erwaählet (zum Lehrer der Ju—⸗
gend. Sende deine Weisheit vom Himmel,
daß sie bey mir sey, und mit mir ar bei—
te. Sie weiß und versteht alles. Laß sie
mich leiten in meinen Werken, und mich
behuͤthen; dann wer den dir meine Wer—
ke angenehm seyn, und ich werde deine
Kinder recht leiten, Guch der Weisheit VII.
Cap.)
5) Aber nicht bloß der Geist muß bey Leh⸗
rern und Lehrerinnen gehoͤrig gebildet seyn, sondern
auch das Herz. Da die Religion vorzuͤglich das
menschliche Herz zu bilden im Stande ist; so sor⸗
dert die politische Schulverfassung mit Recht, daß
seder Lehrer von der Religion so viel
Kenntniß haben soll, als er bedarf, um
sein eigenes Herz darnach zu bilden, sich
in gottseligen Gesinnungen zu staͤrken,
und durch seinen Wandel fuͤr die Jugend
ein nachahm ungswuͤrdiges Muster zu wer—
den. Die Religion bildet das Herz zur Gottes-
furcht, zur treuen Erfuͤllung der Pflichten, zur Fried⸗
fertigkeit und Sanftmuth, zur Bescheidenheit, zur Lie⸗
be fuͤr Ordnung, u. s. w. Eigenschaften, die dem Leh⸗
rer unentbehrlich sind.
Ein Schullehrer oder eine oͤffentliche Leh—
rerinn hat die Jugend zum Gebethe und zum Gesan⸗
ge in der Schule Janzuhalten, sie zum oͤffentlichen