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ziehen. Wollene Kleider sind mehr zu empfehlen als leinene, weil sie die Feuchtig⸗
leit des Körpers leichter aufsaugen. Bezüglich der Kleidung gilt die Regel, daß Rücken,
Achselhöhlen, Unterleib und Füße warm, Kopf und Brust möglichst kühl gehalten werden.
Bei Verkühlungen belebe man die Tätigkeit der Haut durch Trinken von heißem Tee
und durch Einhüllen in wollene Decken. Vorsichtige Abhärtung der Haut, indem man
Kopf, Hals und Brust kalt wäscht, ist sehr zu empfehlen. Das genügt aber noch nicht.
Man muß auch den ganzen Körper im Winter durch mäßig warme Voll- oder
Brausebäder, im Sommer am besten im Flußwasser reinigen. Die Haare müssen durch
jorgfältiges Kämmen und durch zeitweiliges Einreiben mit Fett gepflegt werden.
2. Der Geschmacks—
finn ist der Wächter unserer
Verdauungsorgane. Er hat
einen Sitz in den zahlreichen
Wärzchen der Zunge, in wel⸗
chem die Geschmacksnerven
endigen. Er dient zur Wahr⸗
nehmung und Unterschei—
dung von Flüssigkeiten und
von Stoffen, die sich im
Speichel auflösen.
3. Der Geruchsinn
hat seinen Sitz im oberen
Teile der Nasenhöhle,
welcher die Nasenmuscheln
enthält und mit einer
Schleimhaut überzogen ist.
Die Stoffe, deren Duft
wahrgenommen werden soll,
müssen mit dieser in Be—
rührung kommen. Die Nase
ist ein Schutzorgan der Lunge.
Durch den Geruchsinn wird
der Mensch auf schädliche
Hase aufmerksam gemacht,
inderseits wird die Luft
in der Nase entsprechend
vorgewärmt.
Man atme daher be—
onders während der kalten
Jahreszeit durch die Nase und
chütze dieselbe vor Verun⸗
reinigungen und entzünd⸗
lichen Erkrankungen.
4. Das Gehörorgan (Fig. 9) liegt im Felsenbeine versteckt; äußerlich kann
man nur die Ohrmuschel und den Gehörgang wahrnehmen. Derselbe wird