.
Die Babenberger und die salischen Kaiser. Auf die sächsischen
Kaiser (19—1024) folgten im deutschen Reiche die Kaiser aus dem Hause der
Salier (1024 -—1125). Sie versuchten die Oberhoheit des deutschen Reiches
auch über Ungarn auszudehnen und standen deshalb den Babenbergern in ihren
Kämpfen mit den östlichen Nachbarn bei. Heinrich III. namentlich kam während
der Regierung Adalberts auf seinen Zügen gegen die Ungarn wiederholt nach Öster—⸗
reich, nahm die Grenzfesten Hainburg und Preßburg und schlug die Ungarn in
der furchtbaren Schlacht an der Raab (1044). Als Sieger zog er in Stuhl⸗
weißenburg ein und empfing dort die goldene Lanze als Sinnbild seiner Herr—
schaft über Ungarn. Damit erreichte unter ihm das deutsche Reich die größte Aus—
dehnung.
3. Die Klostergründungen. Leopold V. und Leopold DI., der Heilige.
Unter den Markgrafen Leopold II. und seinem Sohne Leopold III.
(1096 — 1136) wurden mehrere große Klöster gegründet. Letzterer genoß weit über
die Grenzen der Markgrafschaft hinaus ein hohes Ansehen, so daß ihn die deutschen
Fürsten sogar zu ihrem Könige wählen wollten. Voll Bescheidenheit schlug er
aber diese hohe Würde aus. Die alte Residenz der Babenberger, Melk, verließ
er und erbaute sich auf dem äußersten Ausläufer des Wienerwaldes, auf dem
Leopoldsberge, der nach ihm den Namen trägt, eine Burg, von wo aus er sein
Land gegen feindliche Einfälle besser zu sichern vermochte. Markgraf Leopold III.
vermählte sich mit Agnes, der Tochter Kaiser Heinrichs IV. und Witwe
Friedrichs von Hohenstaufen. Dadurch wurde der Grund zu der innigen
Verbindung zwischen dem mächtigen hohenstaufischen Kaisergeschlechte und den
Babenbergern gelegt. Zwei der größten Stifter Niederösterreichs verehren Leopold
als ihren Gründer: Klosterneuburg“) und Heiligenkreuz.
Die Klöster. Sie waren die wichtigsten Pflegestätten der Bildung
jener Zeit. Für die Gestaltung des Klosterwesens hat der h. Benedikt von
Nursian(f 548) sehr viel gethan. Die Regel, die er aufstellte, verpflichtete
zu lebenslänglichem Aufenthalte im Kloster und zu dem dreifachen Gelübde der
Armut, der Keuschheit und des unbedingten Gehorsams. Die Mönche teilten
ihre Arbeiten zwischen gottesdienstlichen Ubungen und der Besorgung des Haus—
haltes. Wer keine besondere Verrichtung hatte, widmete sich dem Studium und
dem Abschreiben von Büchern. In seiner Klosterzelle saß der Schönschreiber
des Klosters, schrieb unermüdlich auf seinem Pergament, malte die Anfangsbuch—
staben sauber aus und zeichnete mit Wohlgefallen die Verzierungen am'Rande.
Durch dieses emsige Abschreiben wurden in den Klöstern wertvolle Bibliotheken
geschaffen. Eine andere segensreiche Tätigkeit der Mönche war der Unterricht
in den Klosterschulen. Von den Klöstern wurde auch der Landbau verbessert und
manche Gegend urbar gemacht. An den sonnigen Abhängen der Berge in der
Nähe ihrer Klöster legten die Mönche Weinberge an; denn sie bedurften des
Weines bei der Feier der hl. Kommunion. Aus fernen südlichen Gegenden
x* Vgl. Der Markgräfin Schleier.