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durch den Obersten von Hauslab eingeführt, welcher sich als Kartenzeichner einen 
über die Grenzen Österreichs hinausgehenden Ruhm erwarb. Auch der spätere Erz— 
bischof von Wien Othmar Rauscher gehörte unter die Lehrer des Erzherzogs, welcher 
wenig freie Stunden des Tages hatte. Für die Fortschritte und den Eifer des 
hohen Schülers ist das schöne Urteil eines seiner Lehrer bezeichnend: er rühmte von 
ihm: „Ich habe nie wieder einen Schüler von gleich regem Pflichtgefühl gehabt“.*) 
Die Vermählung des Kaisers. Am 24. April 1854 vermählte sich 
der Kaiser mit Meuchelmörder 
der Prinzessin zu Tode ge— 
Elisabeth troffen. Mit 
Eugen ie, der ihr verlor der 
liebreizenden Kaiser die Le— 
Tochter des bensgefährtin, 
Herzogs Max die ihm auch 
in Bayern. in den Tagen 
Die Trauung des schwersten 
wurde vom Leids getreu⸗ 
Erzbischof lich beistand 
Rauscher voll⸗ und vor allem 
zogen und in den schmerz⸗ 
prächtigen lichen Verlust 
Festen unter des einzigen 
dem Jubel der Sohnes tragen 
gesatmten Be⸗ half. 
völkerung n Der Kaiser 
ganzen Reiche als Mensch. 
gefeiert. Kaiser Franz 
Nach mehr Joset faßt den 
als 44jähriger Herrscherberuf 
Ehe wurde die sehr ernst auf 
hohe Frau auf underfüllt rast⸗ 
einer Erho⸗ los, genau und 
lungsreise in gewissenhaft 
GBenf am 10. alles das, was 
September er als Pflicht 
1898 von ansieht. Lange 
einem ruchlo⸗ vor Sonnen⸗ 
sen, feigen aufgang be—⸗— 
ginnt er seine Tätigkeit, wenn Wien noch im Schlummer liegt. In aller Frühe hört 
der Kaiser schon die Vorträge der Generale und Minister an. Häufig erteilt der 
Monarch allgemeine Audienzen. Jedermann, gleichviel ob vornehm oder gering, findet 
Zutritt zum Kaiser. Sind dringende Arbeiten zu erledigen, so gönnt sich der Kaiser 
keine Erholung; des Kaisers Pünktlichkeit ist sprichwörtlich geworden. 
Außer den Stunden der Muße, die der Kaiser im Kreise der Familie ver⸗ 
bringt, bildet die Jagd das Vergnügen, in dem er von den Beschwerden seines 
Berufes ausruht. Am häufigsten besucht er die Reviere in Steiermark und in Ober— 
österreich.**) 
Der Kaiser läßt sich auch die tüchtige Ausbildung des Heeres besonders 
angelegen sein. Auf seine Anordnunag finden alliährlich großartige militärische Übungen 
ẽ) Erzherzog Franz Josef als Schildwache. 
**) Ischl, der Lieblingsaufenthalt unsres Kaisers
	        
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