Full text: Zweites Lesebuch für für katholische Volksschulen auf dem Lande

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seinem Körper heftige Gifte erzeugen und tückische Krankheiten (Lungenentzündung, 
Influenza, Schwindsucht, Nervenfieber, Diphtherie, Cholera, Pest, Starrkrampf u. a.) 
Hervorrufen. 
III. Mineralienkunde. 
1. Metalle. 
Edle Metalle. 
Das Gold. Vorkommen und Gewinnung. Das Gold ist in der 
Natur ziemlich verbreitet. In geringen Mengen kommt es im Sande 
mancher Flüsse vor. Alsdann wird es durch Schlämmen und Waschen des 
goldhaltigen Sandes erlangt (Waschgold). Diese Art der Gold¬ 
gewinnung ist jedoch wenig ergiebig. D«s allermeiste Gold wird 
durch die mühsame Arbeit des Bergmanns aus dem Schoße verschie¬ 
dener Gebirge gewonnen (Berggold). Die goldreichsten Länder sind 
Rußland, Kalifornien in Amerika, Südafrika und Australien. 
Eigenschaften. Das Gold ist das schönste unter allen Metallen. 
Seine eigentümlich gelbe Farbe und sein Glanz, den es weder in 
der Luft noch im Feuer und Wasser verliert, haben es zum König 
der Metalle gemacht. Dabei ist es so weich, daß es sich mit dem Messer 
schneiden läßt, und so geschmeidig wie kein anderes Metall. Aus 1 g 
Gold läßt sich ein spinnfadendünner Draht von über 2000 m Länge 
ziehen. Zwischen Pergament kann man es zu so dünnen Blättchen 
aushämmern, daß 10 000 Stück derselben aufeinandergelegt kaum 1 mm 
dick sind (Blattgold). 
Das Silber. Nächst dem Golde ist das Silber das geschätzteste 
Metall. Es ist von weißer Farbe und weniger dehnbar als das Gold, 
dafür aber härter als dieses. Es kommt in der Natur gediegen, d. h. 
in reinem Zustande, vor. Viel häufiger erscheint es aber vererzt, d. h. in 
Verbindung mit andern Stoffen, z. B. mit Schwefel. Aus den Erzen 
wird das reine Metall gewonnen. Den größten Silberreichtum be¬ 
sitzen die Gebirge Amerikas. Auch Deutschland ist verhältnismäßig 
reich an diesem begehrten Metall. 
Verwendung von Gold und Silber. Seit den ältesten Zeiten 
lockten Gold und Silber durch ihre Farbe und ihren Glanz die Men¬ 
schen an. Beide Metalle werden bei der Herstellung von Münzen, 
Schmucksachen und Gerätschaften verwendet. Da aber reines Gold 
und Silber sich sehr stark abnützen, so verarbeitet man sie immer mit 
andern Metallen zusammen, und zwar Gold mit Silber oder Kupfer
	        
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