Full text: Zweites Lesebuch für für katholische Volksschulen auf dem Lande

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23. Goldkoörner aus den Schriften der Kirchen⸗ 
väter und Kirchenlehrer. 
Die Sünde ist ein Nebel, der das Auge der Seele 
verdunkelt und ihr die Faͤhigkeit benimmt, die Stralen 
des himmlischen Lichtes aufzufassen. St. Theophil. 
Gleichwie die Stralen der Sonne zahllos find, die 
Lichtquelle aber nur eine ist; so verbreitet auch die Kirche, 
vom Lichte des Herrn durchdrungen, ihre Stralen über 
den ganzen Erdkreis, und doch ist es nur ein einziges 
Licht, welches uͤberallhin sich ergießt. St. Cyprian. 
Der Neid verzehrt diejenigen, deren er sich bemaͤch⸗ 
tiget, sowie der Rost das Eisen anfrissßt. St. Bafilius. 
Sowie die Eigenliebe vorschnell und vermessen ist 
und gerne sich aneignet, was nur Gott gebuͤrt, so ist 
umgekehrt die Liebe Gottes voll Demuth und Zuruͤck⸗ 
haltung. — Die Liebe Gottes ist wie ein brennendes 
Feuer, das in die Herzen der Frommen fich ergießt und 
darin alles verzehrt, was unrein und irdisch ist. 
St. Ambrosius. 
Sowie man sein Festtagskleid sorgsam in Acht 
nimmt, damit es nicht durch zu oftmaliges Anziehen ab⸗ 
genuͤtzt werde; ebenso muß man sich huͤten, den Namen 
BGottes der unsere hoͤchste Ehrfurcht verdient, unbedachtsam 
zu misbrauchen. — Was das Wasser dem Feuer, das ist 
die Sanftmuth dem Zorne. — Wer den Armen gibt, macht 
dem Hunger ein Ende; wer den Sünder bessert, macht 
der Gottlosigkeit ein Ende; der eine befreit den Koͤrper 
vom übel, der andere retlet die Seele vom Untergange. 
— Gehet hinaus zu den Gräbern! sie sind die Lehrstuͤhle 
heiliger Wissenschaft und die Schulen, wo man Demuth 
lernt. St. Chrysostomus.
	        
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