Full text: Lesebuch für die katholischen Wiederholungsschulen Österreichs

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gemeinnützigen Wirken nicht entmuthigen.·,Desto besser,“ sagte er, 
wemn sie Nutzen daraus ziehen. Vas Bewusstsein meinen Mit 
dürgern mützlich gewesen zu sein, und die Achtung eines großen 
Theiles verdient zu haben, gereicht mir zur größten Genugthuung!“ 
Die Undankbarkeit derjenigen, für die er gerade seine Erfindung 
berechnet hatte, gieng so weit, dass man ihm sogar die Orignalu 
derselben streitig machte und die Behauptung aufstellte, feine Ma— 
schine sei nur eine Nachahmung der von Vaucanson ( Wokangsong) 
erfundenen. Neid und Eiferfucht schisderten ihn als einen der arbu 
tenden Klasse gefaͤhrlichen Mann und sein Leben war in jener beweg⸗ 
ten Zeit mehr als einmal in großer Gefahr. Man schleppte die 
Originalmaschinen auf einen öffentlichen Platz amd verbraunte sie 
zur Beftiedigung einer schaulustigen Volksmenge. Auch die ander— 
weit aufgestellten eeee wurden von der Wut des 
Volkes zertrümmert. Doch noch nicht genug der Unbilden! Der Ge— 
werbsrath von Lyon forderte ihn sogar vor das Tribunal, da die 
Werkmeister für den ihnen durch diese Maschine an Zeit und Ma— 
terialien verursachten Verlust Schadenersatz verlangten. Der mur 
aus Fabrikanten bestehende Rath verurtheilte ihn; nur auf sein in⸗ 
staͤndiges Bitten wurde ihm gestattet den Gegenbeweis zu liefern. 
Jacquard setzte hierauf eine feiner Maschinen wieder in Gang und 
arbeitete damit vor einer großen Zahl Neugieriger ein Muster⸗ 
gewebe, für welches man seine Vorrichtung als ungeeignet darge⸗ 
stellt hatte. Man mußte ihn freisprechen. 
Alle diese Widerwaͤrtigkeiten verzogerten mun zwar die Einfüh— 
rung der Jacquard-Maschine, welche das Ausland bereits als Mei⸗ 
sterstück anerkannte. Doch die bessere Einsicht siegte endlich. Die 
Verbreitung der Maschine steigerte sich hierauf von Jahr zu Jahr, 
und man war in Lyon und anderen Fabriksstaͤdten bemüht, den 
moglichsten Nutzen aus dieser Erfindung zu ziehen. Von den gegen⸗ 
wãrtig in Lyon und seiner Umgegend im Gange befindlichen 6, d00 
Webestühlen arbeiten schon wat ͤber ein Dritlel mit der Jacquard⸗ 
Maschine. 
JJacquard erfuhr in seinem Vaterlande viel Undank; doch auch 
an Anerkennumg fehlte es ihm nicht. Zur allgemeinen Genugthuung 
erhielt er im Jahre 1819 nach der Industrieausstellung das Kreuz 
der Ehrenlegion, eine Auszeichnung, die seiner Verdienste wuͤrdig 
war; die Stadt Lyon aber bewülligte ihm nicht nur die Reute wieder,
	        
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