2 Bierbaum, Otto Inlins, geboren am 28. Juni 1865 zu Grün—
berg in Schlesien, studierte an mehreren Universitäten Philosophie, Ju—
risprudenz und Chinesisch, letzteres, um sich für den deutschen Consular—
dienst in China vorzubereiten. Er wandte sich schließlich der schrift⸗
stellerischen Laufbahn zu und ließ sich 1893 dauernd in Berlin meder.
In den „Erlebten Gedichten“ und in den „Etudentenieichten“ ahmt er
Lilieneron nach, in „Lobetanz“ (ein Minnemärchen) und in „Nemt,
Fronwe, disen Kranz (Gedichte) schließt er sich dem Symbolismus an.
Seit 1891 gibt er den „Modernen Musenalmanach“ heraus.
Lied. — Sommerglücksmusik.
Bodenstedt Friedrich von, geboren am 22. April 1819 zu Peine
in Hannover, ward zuerst Kaufmann, absolvierte hierauf das Gymnasium
und die Universität und übernahm nach einem längeren Anfenthalte in
Moskan eine Lehrstelle an dem Gymnasinm zu Tiflis. Hier lernte er
unter der Leitung des Philosophen Mirza Schafih das Tartarische und
Persische. Nach längeren Reisen im Kaukasus und in der Türkei kehrte
er nach Deutschland zurück und ließ sich, einem Rufe Maximilians
folgend, in München nieder (1854). Taranf leitete er das Meininger
Hoftheater, siedelte sich nach 1870 in Wiesbaden an, bereiste 1881 die
Vereinigten Staaten und starb in Wiesbaden am 18. April 1892.
Bodenstedt begann mit Übersetzungen aus dem Russischen; dann
erschien das Reisewerk „Tausend und ein Tag im Orient“ (1850), in
das die „Lieder des Mirza Schatig“ eingefügt waren. 1851 einzeln
herausgegeben, wurden sie mit Begeisterung aufgenommen. Nicht das große
Interesse für die exotische Poesie erzengte einen so ungeheuren Leserkreis,
sondern die ihnen innewohnende Munterkeit und Frische, der Anhauch
von Witz, die übermüthige Lebenslust, die verführerische Schilderung des
orientalischen Lebens machten diese formvollendeten Lieder so beliebt.
Großen Erfolg hatte auch: „Aus dem Nachlasse des Mirza Schaffy. Neues
Liederbuch“ (1874). Von seinen Dramen gilt „Kaiser Paul“ als das
beste. Großes leistete der Dichter auch als Übersetzer.
Aus den „Liedern des,. Mirza Schaffy“. — Sokrates. — Schein und
Wesen. — Nach dem Gewitter.
Böhlau Helene, vermählte Madame Al Raschid Bey, geboren am
22. November 1859 zu Weimar, gab ihr liebenswürdigstes Buch in den
„Rathsinädelgeschichten“ (1888), welche die Atmosphäre Alt-Weimars
wundervoll veranschanlichen. Von den Romanen ist, Der Raugiexbahnhof“,
die ergreifende Geschichte einer jungen Malerin, der beste; zu viel Tendenz
verräth das neueste Werk „Halbthier“ (1899).
Aus den „Rathsmädelgeschichten“.
/70 Busse Karl, geboren am 12. November 1872 —
Posen, erregte mit feiner ersten Gedichtsamm“— —
geisterung, dass Erich Schmidt ihm zurief: Aorireart
Busse!“ Die „Neuen Gedichte“ 180632erf—
Lindenstadt in
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