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Oberrealschule, gestorben am 4. (6.) Mai 1897, ist wohl der bedeutendste
der jüngeren schwäbischen Lyriker. Seine „Gedichte“ erschienen 1854,
denen noch drei weitere Sammlungen folgten; die letzte führt den Titel:
„Mit achtzig Jahren“ (1886). Fischer schrieb auch Dramen: „Saul“,
Friedrich 1.“ Florian Geyer“ und „Kaiser Maximilian von Mexiko“,
Jon denen das vorletzte als das beste angesehen wird.
Juni. — Einem Kinde. — Um die dritte Stunde. — Eure Weisheit. —
Heut uͤnd gestern. — Um hohen Mittag.
„Fontane Theodor, geboren am 30. December 1819 zu Neu-Ruppin
in der Mark, ward Apotheker, bereiste mehrmals England und trat
hierauf in die Redaction großer Zeitungen Berlins ein. Er starb am
20.. September 1808. Die „Gedichte“ (1851) enthalten viele Perlen,
doch liegt die Stärke des Dichters in den Balladen und patriotischen
Liebern. Der Roman ‚Vor dem Eturm“ (1878) stellt ihn in die erste
Reihe der Vertreter des waterländischen Romans. Echte Berliner Local⸗
farbe haben die Erzählungen: „L'Adultera“, „Irrungen, Wirrungen“,
Stine“, „Frau Jeuny Treibel“ und „Effi Briest“. „Der Sitechlin“ ist
der letzte Roman.
Archibald Douglas. — Der Wettersee. — Ein Jäger. — Mittag.
Freiligrath Ferdinand, geboren am 17. Juni 1810 zn Detwold,
war von 18283 —1839 Kanfmann. Unzufrieden mit seinem Berufe, suchte
er Trost in der Poesie. Seine ersten Gedichte (1835) fanden allgemeinen
Beifall, so dass Freiligrath sich entschloss, den Kanfmannsberuf aufzu—
geben und sich ganz der literarischen Laufbahn zu widmen. Im Jahre
1844 von Hoffmann von Fallersleben in den Strom politischer Leiden—
schaft geworfen, veröffentlichte er „Mein Glaubensbekenntnis“ (1844)
eine Reihe politischer Gedichte.
Freiligrath musste fliehen und fand in London als Correspondent
in einem großen Geschäftshause ein ziemliches Auskommen. Im Jahre
1848 stellie er sich an die Spitze der Düsseldorfer Demokraten und kehrte
hierauf wieder nach England zurück. Amnestiert (1868), ließ er sich in
Stuttgart nieder. Das Ergebnis einer für ihn veranstalteten National—
sammlung gewährte ihm ein sorgenfreies Alter. Im Jahre 1870 be—
geisterte ihn der deutsch-französische Krieg zu nenen Gedichten. Er starb
am 18. März 1876 zu Caunnstadt.
Der Blumen Rache. — Der Wecker in der Wüste. — Der Tod des Führers. —
chesicht des Reisenden.
23 Freytag Gustav, geboren am 13. Juli 1816 zu Kreuzburg in
Schlesien, habilitierte sich in Breslgu für deutsche Sprache und Literatur.
Er begann seine literarische dausbahn als Lyriker und Dramatifer. Sein
erstes Lustspiel,, Die Brautfahrt“ (1844) wurde mit einem Preise ge—
krönt; ihm folgten die Gedichte „In Breslau“, die Schauspiele „Die
Valentine“ und „Graf Waldemar“.
Freytag übernahm nach Aufgebung seiner akademischen Lehrthätigkeit
die Redaction des „Grenzboten“ in Leipzig, welche er bis 1870 führte.