fullscreen: Vaterlandskunde, ein geographisches-geschichtliches Handbuch, zunächst für die Bewohner der Preußischen Rhein-Provinz

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verlebte den Rest seiner Tage zu Burg, starb 1295 und wurde 
in der Klosterkirche zu Grafrath begraben. Er war einer der 
besten Regenten seiner Zeit. Sein Bruder, Wilhelm I., von 
welchem die älteste bergische Münze mit der Umschrift Turonus 
Mulhemensis eristirt, folgte ihm. Er starb 1308 kinderlos, und 
nach ihm kam die Grafschaft an Heinrich II. von Windeck. 
Dessen Gemahlinn war Agnese, Engelberts, Grafen von der 
Mark, Tochter. Er starb 1310 und sein Sohn Adolph Vlll., 
der bereits 1308 die Regierung mit angetreten hatte, folgte ihm 
nach seinem Tode förmlich als Graf von Berg. Er ertheilte 
1322 Mülheim am Rhein Stadtrechte und 1325 Lennep viele 
Freiheiten. Er regierte bis 1348 und mit ihm erlosch der männ¬ 
liche Regentenstamm. Durch seine Tochter Margaretha, die mit 
-Otto IV. von Ravensberg vermählt war, kam das Land an Ra¬ 
vensberg; doch war sie vor ihrem Vater gestorben, und ihre Rechte 
gingen auf ihre Erbtochter Margaretha über, deren Gemahl Ger¬ 
hard I., nachher Wilhelm I. von Jülich, nun vom Kaiser mit den 
Grafschaften Berg und Ravensberg belehnt wurde, und 1355 durch 
Kauf die Herrschaft Hardenberg erwarb. Er regierte bis 1369 
und kam in d. I. in Schleiden bei einem Tourniere ums Leben. 
Sein Sohn Wilhelm II. kaufte 1363 Blankenberg und erhielt 1380 
vom Kaiser Wenzel für Berg die Herzogswürde, bestätigte 1384 
die Privilegien der Stadt Düsseldorf und erweiterte ihr Gebiet. 
Sein Sohn Adolph IX., der bereits einen Theil der Regierung 
von seinem oft durch ihn gekränkten Vater ertrotzt hatte, kam bei 
dessen Tode 1408 zur völligen Regierung. Dieser erbte 1423, nach 
dem Tode seines Oheims, Jülich und Geldern, welches.letztere er 
jedoch an Arnold von Egmont abtreten mußte. Adolph starb 
1437 als Mönch; sein Vetter Gerhard II. folgte ihm und stif¬ 
tete 1444, nach einer am Hubertus-Tage gegen Arnold von 
Egmond gewonnenen Schlacht, den Hubertus-Orden. 1473 er¬ 
hielt er die Herrschaft Heinsberg und starb blödssnnig 1475. 
Sein Sohn Wilhelm III. kam nun zur Regierung. Er erwarb Lö- 
weuberg, vergrößerte das Herzogthum Jülich ansehnlich, und mit 
seinem Tode (1511 zu Düsseldorf) erlosch die männliche Linie 
der Herzoge von Berg-Jülich. Seine Tochter Maria und deren 
Gemahl, der Prinz Johann III. von Kleve und Mark, der in 
ununterbrochener männlicher Linie von dem ersten bergischen 
Grafengeschlechte stammte, folgte ibm im Besitze aller seiner Län¬ 
der, und ererbte 1528 die Herrschaft Ravensberg. Er starb 
den 6. Februar 1539 und wurde zu Kleve begraben. Sein 
Sohn Wilhelm IV., von dem Dr. Konrad Heresbach aus Mett¬ 
mann erzogen, wurde 1538 von dem Herzoge Karl von Gel-
	        
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