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Dritte Periode, 264 —133 v. Clir.
und diese Seite war durch hohe Mauern und Thürme aufs Wirk¬
samste vertheidigt. Hier, auf dieser Seite, machte Scipio gleich¬
wohl nach seiner Ankunft einen Angriff und, nachdem derselbe
zurückgewiesen worden, noch einen zweiten. Indessen diese An¬
griffe waren nur darauf berechnet, die Aufmerksamkeit des Feindes
von der Westseite abzulenken, wo, wie ihm verrathen worden
war, zur Zeit der Ebbe das seichte Wasser durchwatet werden
konnte. Hierher schickte er also während des zweiten Angriffs
auf die Nordseite, als die Ebbe eingetreten war, eine Abtheilung
seiner Truppen, die unbemerkt an die dortige niedrige Mauer
gelangte, sie überstieg und dann von innen ein Thor öffnete,
durch welches das übrige Heer eindrang. So war die Stadt ge¬
nommen; bald darauf wurde auch die Burg von Mago übergeben,
der sich in dieselbe geflüchtet hatte, aber einsah, dass er sie
mit seinen wenigen Leuten nicht behaupten könne. Der Gewinn
aber, den Scipio mit dieser Eroberung machte, war ausserordentlich
gross. Die reichen Kriegsvorräthe, die hier aufgehäuft waren,
18 im Hafen liegende Kriegsschiffe und selbst eine bedeutende
Geldsumme fielen in seine Hände, und dabei war auch Alles, was
von Menschen in der Stadt anwesend war, in seine Gewalt ge¬
geben, darunter auch die Geissein der spanischen Völkerschaften,
die hier in grosser Zahl aufbewahrt wurden. Er verfuhr gegen
diese grosse Menge von Menschen, über die er freie Verfügung
hatte, mit eben so viel Klugheit als Mässigung und Milde. Nur
Mago und eine Anzahl vornehmer Carthager schickte er mit der
Siegesbotschaft als Gefangene nach Rom; die übrigen Truppen
verwandte er zur Bemannung der 18 carthagischen Schiffe mit
dem Versprechen, sie, wenn sie treue und nützliche Dienste
leisteten, nach Beendigung des Krieges frei zu entlassen; mit
demselben Versprechen benutzte er 2000 Werkleute als Staats¬
sclaven zu den Arbeiten in den öffentlichen Werkstätten; den
städtischen Einwohnern selbst schenkte er — freilich erst, nach¬
dem bei der Einnahme das Werk des Mordens und Plünderns von
den Soldaten vollzogen worden war — die volle Freiheit; den
Geissein endlich versprach er, sie sofort in ihre Heimath zu ent¬
lassen, wenn er sich versichert haben würde, dass ihre Landsleute
sich an die römische Partei auschliesseu würden, womit er einen
grossen Theil der spanischen Völkerschaften auf seine Seite zog.