Full text: Prosa für das Seminar (Teil 2, [Schülerband])

Prosa. B. Gespräche. 
wol so vberhebet sie sich vnd wird stoltz daß niemand mit jr außkommen 
kan. Gehets aber vbel zu so verzagt sie wil auß der Haut faren vnd 
sich nicht trösten lassen wird ungetültig lestert schnurret vnd murret 
wider Gott allein Christus kan es beydes ertragen und seine Christen 
wiewol schwächlich durch seine hülffe vnd beystand deß h. Geists. Aber 
Ertzney raht vnd hülffe ist der Gottlosen vnd blinden Welt unnütz es ist 
tauff vnd Kriesam! an jr verloren. 
Der Kinder Glaube. 
Da einer sagte sein Töchterlin von vier Jahren redete offt mit fröh— 
licher zuuersicht von Christo von den lieben Engeln und ewiger freude 
im Himmel usw vnd da er einst zum Töchterlin sprach: O liebes Kind 
wer es nur fest glauben köndte darauff es den Vater gar ernstlich ge— 
fraget ob er's denn nicht gleubte? 
Sagt D. Mart. drauff: Die lieben Kindlin leben in unschuld wissen 
von keiner Sünde leben on Neid Zorn Geitz Unglaub usw. sind der— 
halben frölich vñ haben ein gut gewissen fürchten sich für keiner fahr es 
sey Krieg Pestilentz Todt usw nemen einen Apffel für einen Groschen. 
Und was sie hören von Christo vom zukünfftigen leben das gleuben sie 
einfeltig/ on allen zweifel und reden frölich dauon. Daher auch Christus 
uns Alten ernstlich anredet ihrem Exempel nachzufolgen da er spricht— 
Es sey denn daß ihr euch umbkehret und werdet wie die Kinder so 
werdet ihr ins Himmelreich nicht kommen. Denn die Kindlin gleuben 
recht und Christus hat darumb die Kinder und jre kindische possen lieb. 
Dagegen ist er der Weltweißheit feind. 
Des Glaubens RJolge. 
Gleubstu so redest du. 
Redest du so mußt du leiden. 
Leidest du so wirst du getröstet. 
Denn Glaube Bekenntniß und Creutz gehören auffeinander und stehen 
einem rechten Christen zu. 
Verdienst. 
Verdienst ist ein Werck sprach D. Mar. Luther vmb welches willen 
Christus belohnung gibt Es ist aber nirgend ein solch Werck zu finden 
denn Christus gibt's auß verheissung. Gleich wenn ein Fürst oder Herr zu 
mir spreche: Komm zu mir auffs Schloß ich wil dir hundert Gülden 
geben usw. Da thun ich ein Werck in dem ich auffs Schloß gehe aber 
doch daß Geschenck wird mir nicht gegeben vmb meines Wercks vnd Gehens 
willen /sondern darumb daß mirs der Fürst oder Herr verheissen vnd 
versprochen hat. 
Die Kinder sol man mit vernunfft auffziehen. 
Doctor M. L. sagete: Weñn Kinder böse sind schaden und schalkheit 
anrichten so sol man sie drumb straffen sonderlich wenn sie tauschen und 
1Salböl.
	        
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