Full text: [Teil 1, [Schülerband]] (Grado primero)

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römische Provinzen); 4. Nero 54—68 (Vergiftung seines Stiefbruders Britanniens, 
Ermordung seiner Mutter Agrippina, Hinrichtung seiner Gemahlin Octavia. Sechs¬ 
tägige Feuersbrunst in Rom i. I. 64. Erste Christenverfolgung. Nero als Schau¬ 
spieler, Wettfahrer und Sänger. Aufstand der Truppen in Gallien und Spanien. 
Galba zum Imperator ausgerufen. Neros Flucht und Selbstmord.) 
§ 36. Das römische Kaiserreich bis aus Konstantin d. Gr. 
Vom Jahre 68—69 n. Chr. regierten nach einander 3 Kaiser (Galba, Otho und der 
verschwenderische Vitellins), welche alle eines unnatürlichen Todes starben. Der Feldherr 
Vespasiänus, welcher zur Zeit gegen die aufständischen Juden Krieg führte, wurde von seinen 
Legionen znm Imperator ausgerufen und begab sich nach Rom, wo Vitellins bereits er¬ 
mordet war. Den Krieg gegen die Juden beendigte Titus, Vespasians Sohn, mit der 
Zerstörung Jerusalems i. I. 70 n. Chr. Vespasian (69—76) brachte Ordnung in die 
zerrütteten Staatsverhältnisse, stellte das Ansehen des Staates wieder her und verschönerte 
Rom durch großartige Bauten, z. B. das Colosseum. (Siegreicher Krieg des Feldherrn 
Agricola in Britannien.) 
Nach Vespasian regierte von 79—81 Titus, die Liebe und Wonne des Menschengeschlechts 
genannt. Während seiner kurzen Regierung wurde das Land von großen Unglücksfällen be¬ 
troffen. (Verschüttung der Städte Herculanum und Pompeji in Folge eines Ausbruchs des 
Vesuvs i. I. 79, große Feuersbrunst in Rom und Pest in ganz Italien i. I. 80.) 
Domitianris, der Bruder des Titus, ein grausamer Despot, regierte von 81—95. 
(Erfolgloser Feldzug gegen die Kalten. Domitians Eifersucht auf seinen in Britannien sieg¬ 
reichen Feldherrn. Grausame Christen- und Judenverfolgung.) Nach seiner Ermordung 
wurde Nerva (96—98) zum Kaiser ausgerufen. Ihm folgte sein Adoptivsohn Traja'uus 
(98—117). Dieser vortreffliche Regent sorgte durch eine freiere Staatsverfassung, wie 
durch Förderung des Handels und der Gewerbe, durch Anlegung von Häfen und Ver¬ 
kehrswegen, für das Wohl seines Volkes; er begünstigte Wissenschaft und Kunst und ver¬ 
schönerte Rom (das Forum; die Trajanssäule). In zwei Kriegen eroberte er Dacien 
(das östliche Ungarn, die Moldau, Walachai und Siebenbürgen) und machte es zur 
römischen Provinz; im Kampfe gegen die Parther erweiterte er das Gebiet seines 
Reiches bis jenseit des Tigris und bis an den Persischen Meerbusen. Sein Nachfolger 
Hadrian (117—138) gab die Eroberungen im Osten vom Euphrat wieder aus und warmehr 
für die innere Verwaltung des Reiches thätig. (Reisen in die Provinzen.) Von 138—161 
regierte der friedliebende Autoninus Pius, der für den Wohlstand in seinem ganzen Reiche 
Sorge trug. Ihm folgte sein Adoptivsohn Marcus Aurelius, der Philosoph, 161—180. 
Unter seiner Regierung drangen germanische Völkerschaften in das römische Gebiet ein, und 
er mußte dreimal über die Alpen ziehen, um das Reich gegen die Markomannen und Quaden 
zu schützen. Auf dem dritten Zuge starb er in Vindobona (Wien). 
Mit dem Sohne und Nachfolger des Marcus Aurelius, dem lasterhaften und grausamen 
Commodus, begann eine Reihe von Kaisern, deren schwache und schlechte Regierung das 
römische Reich dem Untergange zuführte. Von den 36 Kaisern, welche von 180—300 
regierten, wurden 27 ermordet. Die Angriffe der deutschen Völkerschaften auf die römischen 
Grenzgebiete nahmen immer mehr zu. Einige thatkräftige Kaiser, wie Severus Alexander 
(222—235) und Aureliánus (270—275) bewahrten das Reich noch vor völliger Auflösung. 
Die Zustände im Innern des Reiches waren trauriger Art. Das Volk war lasterhaft, wie 
seine Herrscher; die Prätorianer setzten Kaiser ab und ein. 
Zu Anfange des vierten Jahrhunderts teilte der Kaiser Dioclctiänus (284—305) die 
Verwaltung des Reiches in 4 Teile, indem er für das Abendland als Mitregenten Maximianus 
mit dem Titel Augustus annahm und außerdem noch Constantius Chlorus und Galêrius zu 
Caesaren ernannte. Letztere übernahmen, als die beiden Kaiser der Herrschaft entsagten, die 
Regierung. Heillose Wirren und schreckliche Bürgerkriege brachen aus. Constantinus, der 
Sohn des Constantius Chlorus, machte sich endlich nach Besiegung seiner Mitregenten i. I. 
323 zum Alleinherrscher.
	        
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