fullscreen: Von Karl V. bis zur Aufrichtung des neuen deutschen Kaisertums (1519 - 1871) (Theil 3)

Die Neugestaltung Deutschlands \866. 
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Erfüllung ihrer Forderung, ließen auch, da Dänemark eine solche 
weigerte, am 1. Februar 1864 ihre Truppen in Schleswig einrücken. 
Die Dänen widersetzten sich dem Einmarsch, und so war der Krieg 
erklärt. Die Preußen unter Friedrich Carl schlugen die Dünen bei 
Missunde und erstürmten später die Düppeler Schanzen, während die 
Österreicher unter Gablenz bei Overselk und Översee Siege erfochten. 
Auf Englands Vorschlag ward nun (am 25. April) in London eine 
Konferenz eröffnet. Auch Deutschland war hier (neben Österreich 
und Preußen) durch einen besondern Gesandten des Bundestags 
vertreten. Die Verhandlungen scheiterten an Dänemarks Hartnäckig¬ 
keit, und der Krieg begann anss neue. Er war von kurzer Dauer, 
aber durch eine glänzende Waffenthat der Preußen bezeichnet. Eine 
preußische Truppe setzte (am 29. Juli) während der Nacht auf Käh¬ 
nen nach der Insel Alsen über und vertrieb die Dünen aus ihren 
Verschanzungen und von der ganzen Insel. Die Österreicher ihrer¬ 
seits räumten Jütland von den noch daselbst befindlichen dänischen 
Truppen. Nun bat Dänemark um Frieden. Derselbe kam am 30. 
Oktober 1864 in Wien zu stände. Dänemark trat Schleswig-Hol¬ 
stein und Lauenburg an seine Sieger, die beiden deutschen Großmächte, 
einfach ab. 
Zwölftes Aapitel. 
Die Neugestaltung Deutschlands 1866. 
Über das endgültige Schicksal der Herzogtümer gerieten Öster¬ 
reich und Preußen in Streit. Preußen wünschte dieselben zu besitzen; 
Österreich, für welches der Besitz so weit entlegener Länder keinen 
Wert hatte, wollte doch nicht zulassen, daß Preußens Macht dadurch 
verstärkt würde. Es verwendete sich für Übertragung derselben an 
Herzog Friedrich. Preußen lehnte dies nicht geradezu ab, verlangte 
aber — in seinem und Deutschlands Interesse —, daß ihm die Füg¬ 
lichleit gesichert werde, über die militärischen und maritimen Kräfte der 
Herzogtümer (den ausgezeichneten Kriegshafen in Kiel und die see¬ 
tüchtige Bevölkerung dieser Länder) jederzeit frei verfügen zu können. 
Diese Forderungen (die sog. „Februarforderungen", weil in einer 
Note vom 22. Februar 1865 enthalten) wies Herzog Friedrich zurück. 
Nun ging Bismarck darauf aus, die Herzogtümer für Preußen zu 
gewinnen. Dadurch ward natürlich das Verhältnis zu Österreich ein 
äußerst gespanntes. Noch einmal fand eine Art von Auseinander-
	        
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