199
„Und das alles kann ich dir bezeugen,“ fiel ihm Freund Fuchs, der
ihn zum Tode bereiten half, ins Wort. „Denn ich erinnere mich noch
gar wohl aller Umstände dabei. Es war eben zu der Zeit, als du dich
an dem Beine so jämmerlich würgtest, das dir der gutherzige Kranich
hernach aus dem Schlunde zog.“
220. Der Löwe und der Fuchs.
«EHerr Löwe, » sprach der Puchs, vich mub
dirs nur gestehen; mein Verdrub
hat sonst kein Ende.
Der Esel spricht von dir nicht gut.
Er sagt: Was ich an dir zu loben fände,
das wiss er nicht; dein Heldenmut
sei zweifelhaft; auch gäbst du keine Proben
von Grobmut und Gerechtigkeit;
du würgtest Unschuld, suchtest Streit.
Er könne dieh nicht loben.»
EDin Weilehen sehwieg der Löwe still;
dann sprach er: «Fuchs, er spreche, was er vwill;
denn was von mir ein Esel sprieht,
das acht' ieh niceht»