.248 Neuere Geschichte.
Brandenburg keinen Bundesgenossen. Zur See wurde
es durch den Admiral de Ruyter, der im Canal ge-
gen die englisch - französische Flotte ehrenvoll kämpfte,
«nd durch eine ungewöhnlich lange Ebbe, die die Lan¬
dung derselben hinderte, gerettet 1672. Aber zu Lande
»nachten Turenne und Conds mit überlegenen Hee'-cn
so große Fortschritte, daß vielleicht Amsterdam selbst
gefallen wäre, hatte der König es in der ersten Bestür¬
mung anztlgreifen gewagt. Zwar kam die Stadt im
Winter nochmahls in Gefahr; aber plötzlich eingetreten
nes Thauwetter vereitelte die Unternehmungen der
Franzosen.
5y. Wahrend im folgenden Feldzuge Ludwig, sich
nut der Belagerung von Mastricht beschäftigte, und
den Kurf, von Brandenburg zu dem Vertrage von
Vossem zwang, wurden die Franzosen und Englmider
durch Ruyter und Tromp vom Landen wirksam abge-
halten. Nun trat auch der Kaiser, durch die Gewalt-
thatigkeiten der Franzosen in Trier und die Unterwcr»
fung der ic? Reichsstädte im Elsaß veranlagt, gegeu
Frankreich auf den Kriegsschauplatz, und bewog auch
das Reich zum Kriege. Auf der andern Seite verlor
Ludwig seine deutschen Bundesgenossen und England
durch dessen Separatfrieden 1674; Schweden aber that
durch seinen Einfall in Brandenburg dem Könige wich*
tige Dienste. Und ob gleich Turenne 1675 blieb, der
große Conds aber das Commando niederlegte, so was
ren die französischen Heere dennoch überall, vorzüglich
in den Niederlanden, siegreich. Schon näherten sie
> sich unter dem H. von Luxemburg wieder den Gränzen
der Republik, als durch Englands Drohungen der
friede zu Rimwegen 10. Aug. 1678 zwischen Frank-
mich