fullscreen: Das Altertum (H. 1)

Der Weite Panische Krieg. 
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Hörnern befestigt hatte, gegen die Hauptstellung der Römer treiben. Auf ein ge- 
gebenes Zeichen wurde das dürre Gezweig augezüudet. Die aufleuchtenden Flammen 
und der von den Treibern vollführte Lärm lenkten die ganze Aufmerksamkeit 
der Römer nach dieser Seite. Unterdessen gelang dem karthagischen Feldherrn an 
einer andern Stelle, wo die Gegner weniger wachsam waren, der Durchbruch. 
Im Jahre 216 sandten die Römer ein großes, von beiden Konsuln 
befehligtes Heer ins Feld. Bei Cannä wurde es von Hannibal fast ganz 
vernichtet. 
Es war die furchtbarste Niederlage, die die Römer je erlitten hatten. Der 
patrizifche Konsul Ämilius Paulus suchte und fand den Tod in der Schlacht; 
sein letztes Wort war, der Senat möge alles tun, die Hauptstadt zu retten. Der 
plebejische Konsul Varro entkam mit 70 Reitern. \ 
\ 3. Wendung des Glücks. In Rom fürchtete man, Hannibal werde dem- 
nächst vor den Toren erscheinen. Dieser jedoch fühlte sich nicht stark genug, 
die große, befestigte Stadt anzugreifen, zumal es ihm an Belagerungswerk¬ 
zeugen fehlte. Er zog weiter nach Süden, um die Bundesgenossen der Römer 
auf seine Seite zu bringen. Wirklich trat das reiche Capua, damals die zweite 
Stadt Italiens, zu ihm über; bald folgten mehrere Landschaften nach. Auch 
Syrakus, das es immer mit den Römern gehalten hatte, siel ab. Dennoch 
dachten die Römer nicht daran, Frieden zu schließen. Sie wählten Mar- 
cellus, das „Schwert Roms", zum Feldherrn. Er sammelte die zerstreuten 
Truppen, bewaffnete selbst Sklaven und wußte durch tapfere, vorsichtige 
Kriegführung die Karthager lahmzulegen. Dazu kam, daß Hannibal aus 
seiner Vaterstadt keinerlei Verstärkungen erhielt und seine tapfere Schar 
von Tag zu Tag mehr zusammenschmolz. Da er Rom nicht mehr gefährlich 
werden konnte, setzte Marcellus nach Sizilien über. Syrakus wurde nach 
mehrjähriger Belagerung erobert. 
Die Syrakusaner hatten durch Wurfmaschinen, die der berühmte Gelehrte 
Archimedes erfunden hatte, den Römern manchen Schaden zugefügt. Ms nuu 
die Stadt erobert ward, drang ein römischer Soldat auch in das Zimmer, wo 
Archimedes saß und ganz in seine Berechnungen vertieft war. Der Waffenlärm 
schreckte ihn empor, er streckte seine Arme dem' hereinstürmenden Krieger ent- 
gegen und rief ihm zu: „Verdirb mir meine Kreise nicht!" Aber im nächsten 
Augenblick sank er, vom Speer getroffen, entseelt zu Boden. 
Darauf wurde auch Capua von den Römern genommen, die über die 
Stadt ein furchtbares Strafgericht hielten: die Häupter der Empörung wurden 
hingerichtet, die übrigen Bürger als Sklaven verkauft oder in andere Gegenden 
Italiens verpflanzt; nur geringe Leute ließ man in der Stadt zurück. 
Immer größer wurde die Übermacht der Römer, und doch blieb Hannibal 
mit seinem kleinen Heer im äußersten Süden unbezwungen. Sein Bruder 
Hasdrubal hatte inzwischen in Spanien gegen den größten Feldherrn 
Roms, Scipio, unglücklich gekämpft. Er überließ endlich das ganze Land 
den Feinden, überstieg mit seinem Heere die Pyrenäen und Alpen und
	        
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