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Treibt sie ein andrer Hund zuruͤck,
Und mit dem naͤchsten Augenblick
Kehrt Ruh' und Ordnung zu der Heerde wieder,
Und ruhig dehnt der Hirt die leichten Glieder
Auf weichem Moos, und legt nicht aus der Hand
Das Hirtenrohr. — Und vor ihm stand
Der Koͤnig, sprach mit zorniger Geberde:
»Antworte mir: wie kommt's, daß Deine Heerde,
Bei tausend an der Zahl — so froͤhlich hier gedeiht,
Wo uͤberall die Woͤlfe Dich umringen?
Du ruhst in stiller Sicherheit,
Und was Du thust, muß Dir gelingen!«
»»O Koͤnig! — sprach der Hirt, — ich hab' ihn schon gefunden,
Des Weisen Stein! — Ich bin bewacht von treuen Hunden la«
Burdach.
Der Jü
Jüngling.
Ein Juͤngling, welcher viel von einer Stadt gehoͤrt,
In der der Segen wohnen sollte,
Entschloß sich, daß er da sich niederlassen wollte;
Dort, sprach er oft, sei Dir Dein Gluͤck bescheert! —
Er nahm die Reise vor, und sah schon mit Vergnuͤgen
Die liebe Stadt auf einem Berge liegen. —
»Gottlob!« fing unser Juͤngling an,
»Daß ich die Stadt schon sehen kann!
Allein der Berg ist steil; o waͤr er schon erstiegen!«
Ein fruchtbar Thal stieß an des Berges Fuß;
Die groͤßte Menge schoͤner Fruͤchte
Fiel unserm Juͤngling in's Gesichte.
O! dacht er, weil ich doch sehr langsam steigen muß,
So will ich, meinen Durst zu stillen,
Den Reisesack mit solchen Fruͤchten fuͤllen. —
Er aß, und fand die Frucht vortrefflich von Geschmack,
Und fuͤllte seinen Reisesack.