Full text: [2, [Schülerband]] (2)

80 Allgemeine Erdkunde. 
und der Zerlegung jedes Grades in Minuten und jeder Atinute in Sekunden 
kann man die Lage eines jeden Ortes auf der Erde ganz genau bestimmen 
So liegt die Berliner Sternwarte unter 52° 30' 17" n. Br. und 13° 23' 42" 
ö. v. G. Merke den mittleren Meridian und den mittleren Parallelkreis des 
Deutschen Reiches! Gib die geographische Lage deines Heimatortes an! 
Wie den Erdball, so denkt man sich auch das Himmelsgewölbe 
mit einem Gradnetz überzogen. Die Verlängerung der Erdachse trifft 
am Nordhimmel den n. Polarstern, der im Sternbild des Kleinen Bären steht, 
am Südhimmel den Südpol der Himmelskugel. Diese Linie nennt man 
Himmelsachse, ihre Endpunkte Himmelspole. Um diese Achse schwingt 
sich dem Augenschein nach täglich der ganze Sternhimmel. Viele Sterne be- 
schreiben ganze Kreise über dem Horizont (Zirkump o larsterne), andere 
gehen auf und unter. Der senkrechte Bogenabstand des Himmelspols von 
dem Horizont des Beobachters heißt P oIh ö h e. Je weiter polwärts man 
sich befindet, desto höher steht der Polarstern, und desto größer ist die Polhöhe. 
Je näher nach dem Äquator hin, desto niedriger steht der Polarstern und 
desto kleiner ist die Polhöhe. Am Äquator steht der Polarstern im Horizont 
des Beobachters; am Pol würde derselbe senkrecht über seinem Haupte stehen. 
Für Berlin beträgt die Polhöhe 521/,,0. Die Polhöhe eines Ortes ist 
gleich seiner geographischen Breite. Weise dies mit Hise der Zeich- 
mmn rrrrrfi! 
Am 21. März und 23. September steht 
die Sonne senkrecht über dem Äquator. Die 
Kreislinie, die sie an dem Tag am Himmel 
(über und unter dem Horizont) beschreibt, 
nennt man Himm els ä quator. Den senk- 
rechten Bogenabstand des Höhepunkts im 
Himmelsäquator von dem Horizonte des 
Beobachters nennt man Äquatorhöhe. 
Sie beträgt am Äquator 90°, an den Polen 
0°, für Berlin 37l/S°. Polhö he und 
Äquatorhöhe ergänzen einander 
zu 90°. 
Datumsgrenze. Bei einer Reise 
um die Erde nach W. verzögert man mit 
jedem Tag den Sonnenaufgang um soviel 
mal 4 Mm., als man Längengrade passiert. 
Demnach muß man nach vollendeter Reise 
notwendig 360X4 Min. ^ 1 Tag weniger 
zählen. Umgekehrt ist es, wenn man ostwärts 
reift. Man wird bei der Rückkehr gegen die Zeit des Abfahrortes einen 
Tag mehr zählen. Im ersten Falle muß man also ein Datum überspringen, 
im zweiten einen Tag doppelt zählen, um in Ubereinstimmung mit der 
laufenden Zeitrechnung zu bleiben. Dies geschieht nun gewöhnlich bei der 
sogenannten Datumsgrenze, die man längs des 180° v. Gr. angenommen hat. 
Westlich davon beginnt also ein neuer Tag zuerst aus unserer Erde. 
3. Grötze der Erde.*) Die Größe einer Kugel bestimmt man aus 
ihrem Durchmesser oder aus dem Umfang. Den Umfang der Erde hat 
man nun durch Gradmessungen festgestellt. Dabei hat man gefunden, 
das 3.0 eines Meridians rund III,3 km lang ist. Mithin beträgt der 
Umfang der Erde 360 . III.3 km über 40000 km. Als Durch- 
messer ergibt sich ^60 . 111,3 Jon = 12750 km. Die Oberfläche 
3,14 
der Erde, hieraus berechnet, beträgt 510 Mill. qkm, etwa 51 x Europa. 
Den 15. Teil eines Grades nennt man geographische Meile. Sie beträgt 
7 420 m .**) — Wie erhalten wirdas Meter, die Grundlage unseres Längenmaßes 
*) Vergl. Heft I, S. 88. 
**) Eine deutsche Meile — rund 7'/2 km. 
HähepunKt 
FusspunKh 
Spyärenelemente von Berlin.
	        
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