fullscreen: Lesebuch für Fortbildungsschulen und verwandte Anstalten in Elsaß-Lothringen

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stehende Zähne haben. Für schweren und stark verunkrauteten Boden 
nimmt man meist Eggen mit weiter stehenden, eisernen Zähnen. Von 
besonderer Wichtigkeit ist auch, daß beim Eggen der passende Zeitpunkt 
gewählt wird. 
Das Walzen ist besonders vorteilhaft nach der Einsaat von allen 
Gewächsen, wie Gerste, Hafer, Futterkräutern, die zum Abmähen bestimmt 
sind, ferner auch bei feinen Sämereien, die nur schwach mit Boden be¬ 
decktwerden. Durch dasselbe werden grobe, abgetrocknete Schollen zerdrückt 
und die Erde wird an die Samen angedrückt. Infolge der innigen Berührung 
des Samenkorns mit der Erde keimt dasselbe schneller und sichrer. Das 
Walzen bewirkt auf gut gelockertem Boden eine geschlossene Krume und 
verhindert die Entweichung befruchtender Gase. Auf lockerm Wiesen¬ 
boden und Rasenplätzen wirkt es ebenfalls sehr wohltätig. Natürlich darf 
es im Acker nicht angewendet werden, solange der Boden noch naß ist. 
Im allgemeinen gibt man jetzt den Ringelwalzen vor den glatten Walzen 
den Vorzug, weil durch die letztem das Feld zwar fest zusammen¬ 
gedrückt, aber völlig glatt zurückgelassen wird, was für viele Bodenarten 
höchst nachteilig ist, während die erstem das Feld rauh zurücklassen. 
Eine rauhe Fläche betaut aber bekanntlich stets stärker und schützt mithin 
die jungen Saaten vor dem Vertrocknen. 
142. Was die Natur selbst zur Bearbeitung des Bodens tut. 
Die Natur sorgt mannigfach fur ihre Kinder, die Pflanzen, auf daß 
sie Speise finden nach ihrem Bedarf. Sie bearbeitet und bereitet mit 
ihren eignen Kräften den Schoß der Erde, bewirkt eine Zersetzung und 
Wiedervereinigung verschiedener Stoffe und erzeugt dadurä) ohne Zutun 
des Menschen das. was die Nahrung der Pflanzen ausmacht. Sehen wir, 
wir sie das ausführt. Wasser und Luft, Wärme und Frost, welä)e 
schon bei der Entstehung der Ackererde eine so wichtige Nolle spielen, sind 
auch fernerhin in ihr beständig in Tätigkeit. 
Das Rcgcnwasser bewirkt, indem cs eindringt, ein Aufschwellen 
der Ackerkrume und bringt sie in Verbindung mit Luft und Wärme in 
eine gewisse Gärung. Die vorhandenen pflanzlichen und tierischen Stoffe geraten 
hierdurch in Fäulnis und zersetzen sich. Das Rcgcnwasser nimmt ferner die 
in der Luft befindliche Kohlensäure, Salpetersäure und das Ammoniak in sich 
auf und teilt sie der Erde mit. Auch auf die festen Miucralstoffe wirkt es 
so ein, daß ihre Zersetzung und Umwandlung in lösliche Pflanzennahrung 
ununterbrochen ihren Fortgang nehmen kann; daß sie, wie man sagt, „auf¬ 
geschlossen" werden. 
Die Wärme dehnt den Boden aus, wirkt ebenfalls zersetzend und ist 
unumgänglich nötig zur Gärung im Boden. Sie bewirkt, daß ans der 
Tiefe des Bodens das Wasser in die Ackerkrume hinaufsteigt und auf seinem 
Wege allerhand Nährstoffe in sich aufnimmt und derselben zuführt.
	        
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