Full text: Lectures géographiques

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LECTURES GEOGRAPHIQUES, 
Das Land ift nicht flach, fondern muldenförmig. An der füdweltlichen 
Srenze ziehen fich hohe Gebirge hin, die mit einem Namen „‚Sudeten“ 
aenann£ werden. Die einzelnen Theile diefes 40 Meilen langen Sebiras: 
3uges find : das Altvater-, GlaBer:, Hochwaldz, Riefenz und 
Sfergebirge, Der Altvater (4600 = 4425 M.), der Schnee: 
berg (4500’ = 1400 M.) und die Schneez oder Niefenkopp« 
(5000 = 4560 M.) find in dem ganzen ‚Buge die höchften Gipfel. Im 
Südoften find die Beskiden, ein Theil des Farpatifchen Waldgebirges. 
Sm Often und Norden ijt das Land nur von einer fanften HügelFette ums 
fäumt, welche man den fOlefifch-polnifdhen Landrücken oder die 
nordfehlefifde HigelEette nennt. 
Bwifchen diefen Gebirgen und Hügelketten liegt eine weite, fruchtbare 
Thalebene, die mit getreidereichen Zluren, freundlichen Ortfchaften und 
Dbftgärten bedeckt if, 
Der füdöftlihe Theil Schlefiens liegt am höchften und heißt darum 
Dberfchlefien, Der mittlere und norbweftliche heil Hegen niedriger z 
erfterer wird Mittelichlefien, leßterer NMiederfchlefien ges 
nannt. 
Der Hauptfirom des Landes ift die Dderz fie durchftrömt Schlefien 
der Länge nad) von Südoft noch Nordweft und theilt es in die rechte und 
in die linke Hälfte. 
Sie ft feit 1742 preufjifch, früher öfterreichifch. Der Boden ift frucht: 
bar, Die Gebirge Kiefern Steinkohlen, CEifen und Zink. Die Bewohner 
befchäftigen fich mit Berabau, Spinnerei, Weberei und Töpferei, 
Ausgezeichnet ift in Schlefien die Schafzucht; alljährlich Fommen über 
zwei Millionen Thaler für feine Wolle ins Land, Auch die Pferdezucht hat 
ich bedeutend gehoben; in den Gebirgegegenden find die Pferde meift groß 
und flar£; bei dem oberfchlefifchen Bauer findet man noch häufig Feine, 
aber ausdauernde Yferde, . 
Sn den Sebirgsdörfern befhäftigt man fich vorzüglidh mit der Tlachsz 
fpinnerei und Leimvandwweberei. Schlefifche Leinwand ift weltberühmet; noch 
jeßt wird jährlich für zwei Millionen Thaler Leinwand abgefekt. — Biel 
Tuch bereitet man in Grünberg, SGoldbera, Görlig, Liegnigß, Neurode und 
Brieg, Glashütten findet man im MRiefengebirge, in der Graffchaft Slas 
und in anderen Holzreichen Gegenden. Porzellan und Steingutfabrifen gibt 
e& in ‚Dirfhberg und Waldendurg, Gute irdene Gefäße verfertigt man in 
Bunzlau, Naumburg und Kanth. 
Schlefien ft 731 Quadratmeilen groß und hat 3,585,000 Sinvohner; 
feine Länge beträgt 50, feine Breite 20 und fein Umfang 200 Meilen. 
Die größere Hälfte feiner Bewohner (4 813,000) gehört der Katholifchen
	        
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