Full text: Lectures géographiques

Schlefien. 
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lich, Oft müssen die Bewohner den Ein- und Ausgang durch die 
Dachlucken oder den Schornstein suchen, die Richtung der 
gewoehnlichen Wege durch aufgesteckte lange Stangen bezeich- 
nen, und falls ein Sterbefall in der Familie eintritt, die Leiche 
so lange im Schnee aufbewahren, bis das Thauwetter es ihnen 
erlaubt, sie hinab auf den Kirchhof ihres Ortes zu bringen, 
Diese grossen Schneemassen verursachen aber auch hier, wie 
in allen Hochgebirgen, an den steilen Lehnen heufige 
Schneestürze, die den Lawinen der Alpen ahnlich sind; doch 
werden sie nicht so verderblich wie diese. Im Winter sind 
Schlittenfahrten, auf kleinen Handschlitten, die Bergabhenge 
hinab, ein geweehnliches, dem Anscheine nach halsbrechendes 
Vergnügen, dessen Gefahren aber die Kühnheit und Gewandt- 
heit der Lenker leicht beseitigt. . 
Wahrend im Winter der Schnee die Baudner oft entsetzlich 
belxstigt, erfahren sie im Sommer den hautigsten Wechsel von 
Nebel, Regen und heiterer Witterung mit Winden und Stürmen, 
Pletzlich ziehen Wolken zusammen und vertheilen sich wieder, 
einen lichten, bald zerrissenen, bald dichten und zusammen- 
hangenden Schleier um die Gipfel der Berge ziehend. Schnell 
entstehen Windsteessse von Norden und Süden und umgekehrt; 
unerwartet ergiessen sich die hefligsten Regengüsse, und im 
schnellsten Wechsel erheitert und trübt sich der Himmel, 
Furchtbare Gewitter, welche auch im Hochgebirge haufig sind, 
entladen sich mehr an den Heengen und Thalrendern ; doch tref- 
fen die Blitze nicht selten die heechsten Gipfel der Berge, wie 
dies schon oft an der Schneekoppe bemerkt worden ist. 
(SEMMLER,)
	        
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