259
die Spinnerei ein sehr großer Hewinn gesicherta dass sie Webereh
und Druckerei ganz bei Seite setzte, um der Garnprodukzion desto
einsiger zu obliegen. 8 — — ——
Im Jahre 1806 verließ Senefelder das für ihn so ungastlich
gewordene Wien hn uu * 6
Bei seiner Rücktehr nach Munchen machte Senefelder die un⸗
angenehme Entdeckung, dass seine Brüder ihr Geschaäft an die Die
rekzion der dortigen Kunstschuse verkauft hatten. Auf sein Privi—
legium gestützt, wollte er dieser Anstalt. die Ausubung der Kunst
—V — an zum Nach⸗
theil Senesel ders entschleden wurde. Die Lithografie selbst konnte
in den Händen dieser Anstalt nur gewinnen; die Druckerei war
unter die Direkzlon des ausgezeichneten Professors Mitterer gestellt,
der alle Kräfte aufbot, besonders den Kreidedruck auszubilden, Erst
an den Produkten dieser Anstalt sah die Welt, welchen unermess
lichen Vortheil die zeichnenden Künfte aus der neuen Erfindung ziee,
hen konnten. — Adz * * — ———
.. Schon seit 1806 war die neue Kunst durch einen ehemaligen-
Lehrling des Senefelder nach Stuttgart zum Herrn von Cotta ge⸗
bracht worden. In der Stuitgarter Anstalt kultivierte man mit
gutem Erfolge besonders die Graviermanier. Im Cotta schen Ver—
lage erschien 1810 auch die erste öffentliche Belehrung uͤber die
neue Kunst unter dem Titel. „Das Geheimnis des Steindruckes
in seinem ganzen Umfange' dargestellt“ u. s. w.
zu en erhobd sich, sobald die Geheimnisse des Steindruckes
anfiengen bekannt zu werden, nicht hloß auswärts, sondern in Mün—“
chen selbst, eine Anstalt nach der andern, ohne dass der Erfinder mit—
stinem Patente es hindern konnte, Zahlreiche Reisende kamen nach
München, um die neue, nun berühmt gewordene Kunst zu studieren.
oder Arbeiter aus den verschiedenen Werkstätten an sich zu locken.
Und —D
rend der Erfinder selbst keine besaß, ja nahe daran war, bei einem
oder dem andern seiner Zöglinge oder Nachahmer um Arbeit zu
bitten. Gluͤcklicher Weise fühlte sich die Regierung verpflichtet. dem
sn Manne, dem sie selbst piel dadurch geschadet hatte, duss
ie ihn in seinem Privileginm nicht schützte, ein festes Cinkommen
zü sichern. Er wurde 1810 bei der Steuͤerkataster-Kommission mit
dem Titel eines Deuckerei-Inspektors und einem lebenslaͤngliche
172