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Nie ließ er sich durch gottles- Beispiele verfuͤhren, son⸗
dern beharrte im kindlichen Gehorsame, gegen Gott
und seine Vorgesetzten. Er ward daher ein bluͤhender
hoffnungsvoller Juͤngling, und wurde durch seine Ein⸗
sichten und Tugenden, ein Liebling Gottes; durch
dessen gnaͤdige Fuͤhrung er auch zu dem wichtigen Amté
eines Richters unter dem juͤdischen Volke gelangte.
Dies Amt verwaltere-er his in sein hohes Alter mit so
viel Eifer, mit solcher Treue und Rechtschaffenheit, daß
er von Jedermann geehrtj und geliebt wurde, und die
dankbare Hochschaͤtzung seiner Verdienste ihm in die
Ewigkeit nachfolgte.
Saull
war der Sohn armer Eltern, von niederem Stande,
aber ein Mann von hoher Gestalt und einnehmender Bil⸗
dung. Schon in seinen Juͤnglingsjahren erwaͤhlte ihn
Gott zum Beherrscher des Israelitischen Volkes. Er
war der erste Koͤnig desselben.
In dieser erhabnen Würde bewies er viel Beschei⸗
denheit, verbunden mit einer festen Gemuͤthsart, und
mit entschloßnem Muthe gegen die Feinde seines Volkes.
Er demuͤthigte sie, und verschaffte den Israeliten durch
seine kluge Anfuhrung Sieg und Gluͤck. Dadurch brachte
er die uͤbelgesinnten Schwaͤtzer, die ihm bei seiner Erhe⸗
bung zur Koͤniglichen Wuͤrde sehr wenig zugetrauet hat⸗
ten, zum Schweigen, und beschaͤmte sie durch verzei
hende Nachsicht.