Full text: Lesebuch für die obere Klasse der Katholischen Elementarschulen in dem Herzogthume Schlesien und der Grafschaft Glaz

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ausersehen, und der Prophet Samuel hatte ihm durch 
die Salbung seine kuͤnftige Hoheit zugesichert. Hierauf 
kam er an Sauls Hof, um durch Masik und Gesang 
den Koͤnig aufzuheitern, und den boͤsen Geist zu vertrei⸗ 
ben, der ihn beunruhigte. 
Hier hatte David bald das seltne Gluͤck, der 
Wohlthaͤter und Retter des Volkes zu werden. Er uͤber— 
wand nehmlich den Philisther Goliath, der von unge⸗ 
woͤhnlicher Groͤße und Staͤrke war. Prahlerisch trat er 
auf, und sprach den Joͤrgeliten Hohn. David schleu⸗ 
derte mit Unerschrockenheit und Gewandheit ihm einen 
Stein an den Kopf, daß er hinfiel; worauf er den uͤbers 
muͤthigen Drohungen desselben mit Schrecken ein Ende 
machte. Diese kuͤhne und geschickte That wurde allge⸗ 
mein gepriesen. Saul konnte es nicht verschmerzen, daß 
David so laut und theilnehmend gelobt wurde. Neid 
und aͤngstliche Besorgniß nahm sein Herz ein, und er be⸗ 
schloß ihn aus dem Wege zu raͤumen. Des Volkes we⸗ 
gen, das dem David die Befreiung von den feindseligen 
Philisthern groͤßtentheils verdankte, konnte ihn Saul 
indessen nicht unbelohnt lassen. Er ernannte ihn daher 
zu einem angesehenen Befehlshaber des Kriegsheeres, 
und gab ihm seine Tochter zum Weibe. Der Solm des 
Koͤniges Saul, mit Nahmen Jonathas, schloß mit 
David einen Freundschaftsbund. Beide liebten sich in⸗ 
nig, weil sie Ursache hatten, Verstand, Tapferkeit und 
Herzensguͤte an einander hoch zu schaͤtzen. Jonathas 
zaͤrtliche Besorgniß fuͤr David rettete diesen aus mancher 
Gefahr, in die er durch Sauls boshafte Nachstellungen 
gerieth. 
Dem
	        
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