Full text: Lesebuch für die obere Klasse der Katholischen Elementarschulen in dem Herzogthume Schlesien und der Grafschaft Glaz

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Sin Gruß ein Besuch bei einem kranken oder betruͤbten Freunde, ein 
sreundüicher Big dat schon die Herzen gewinnen; degegen der- 
wdelcher immer verdruͤhuch st, auch bei den besten Eigenschaften seines 
derzens perkannt, und fuͤr einen Murrkopf gehalten wird 
igee Seygegen Jedermand aufridit und, redlich, das 
—A— ohne Ruͤcksicht, was ihnen nuͤtzlich , und warne 
se vor dem, vo nee pduee eedi An 
deren nicht aufrichtig handelt, und sich dabei Verstellung und List zu 
Sehulden kommen laͤßt, der wird sich bald den Haß aller Menschen zu⸗ 
ehen, Sluͤgtich vaben dehean Zeiten, wo die Handlungen der 
Menschen mit dem ur Sprichworte: Ein Wort; Ein Mann, 
Acht im Widerspruche sanden.Da dieses aber leider jetzt sehr oft der 
dai i⸗ Gmuß diele Vorschrift mit einiger Einschraäͤnkung befolgt 
perden Maon datf daher zwat Niemanden durch Unwahrheit und Ver⸗ 
leuung hintergehen; aber ohne Ruͤckhalt aufrichtig muß man nur ge⸗ 
den jene seyn don welchen man uͤberzeuget ist, daß sie unsre Aufrich⸗ 
igkeit nichl mißbrauchen werden. Eine unbehutsame Aufrichtigkeit ist 
weschwaͤtigren und zieht oft so nachtheilige Folgen nach sich, als jene 
daren die ihr in der zsten Erzaͤhlung kennen gelernet habt. Die 
Redlichteit muß sich mehr in Thaten, als Worten zeigen; man muß 
seine voriheune un een Schaden eines Anderen suchen, und alle 
ngegangenen Verbindligteitcnn Vertraͤge auf das gewissenhaft este 
uͤlen wenn man nicht mit den schaͤndlichsten Betruͤgern in eine 
ün ecet und als ein Abschen der Menschheit geflohen werden 
8 Vermeideim gesellschaftlichen Umgange das 
datearie Widersprechen, Tadeln, Spotten, lieb— 
ohe Beaur bhe ene ane en et in die Verlaͤumdun⸗ 
gen anderen Menschen ein. Das anhaltende Widersorechen ist 
sehr — Gebet Anderen Recht, so oft iyr konnet, und wenn 
ihr wi ersprechen muͤßt, so thut dieses auf die freundiichste Art, und 
mit den bescheidensten Rienen und Worten. Begleltet eure Behaup⸗ 
tungen mit folgenden Zusaͤhen. „Wo ich nicht irre, so verhaͤlt sich die 
Sahhe so.⸗ „Verzeihen Sie, wenn ich hierin nicht Ihret Meinung 
seyn kann“, imd aͤhnlichen. Die, vielen Kindern eigene Gewohnheit, 
üͤber die koͤrperlichen Gebrechen Anderer zu spotten, deweiset die groͤßte 
Roheit; und die heillose Fertigkeit uͤber die Fehler Anderer zu sprechen, 
die harther zigste vieblosigkeit ¶ Der Abwesende kann sich nicht verthei— 
digen Und muß sich oft deshalb Fehler audichten lassen, damit die 
ur Verlaͤumobung geneigte Gefellschaft eine Zeitlang anterhalten werde. 
Doch der Verlaͤumder, welcher sich durch seinen ersinderischen Wit be⸗ 
liebt zu machen glaubt, ist kaum zur Thuͤre hinaus, so vercinigen fich 
die Zuͤruckbie sdehten in dem Urtheile: daß man diesen verlaͤumderischen 
Menschen der die Ehre seines Rebenmenschen.so wenig schont, wie 
bie Pest fliehen muͤsse g).. 
MEnthalte dich des Lügens, Fluchens, und aller, 
inem Schwrre aͤhnlichen Betheurungen. Der Wensch 
welcher das herruchste Geschent Gortt ahie Sprache, —8** 
mis⸗ 
rzahlung 4, 8, 39, 40ste. 
denn 33 24, 30 35 59, bist.. 
x) Eraͤhlumg 19, 32, 33, 4ste.
	        
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