2014
besser leben; da wird auch ein Menschenkind zu menschlicher Aus—
bildung gelangen können.
119. Von der Obrigkeit.
In jeder menschlichen Gesellschaft muß Ordnung erhalten
werden. Dieselbe wird bestimmt durch Gesetze. Wenn ihr mit
einander spielt, so richtet ihr euch nach Regeln oder Gesetzen. Und
wenn eins von euch eine solche Regel übertritt, so wird nicht unter
euch abgemacht, wer im Rechte sei und wer im Unrecht. Ihr geht
vielmehr zu euren Eltern oder zu eurem Lehrer und laßt von die—
sen die Sache entscheiden. Darum werden im Katechismus die
Eltern und Lehrer „Herren“ genannt.
Auch in der großen menschlichen Gesellschaft giebt es Herren,
welche die Gesetze handhaben und überwachen. Sie stehen über
uns und werden darum die Obrigkeit genannt. Wir stehen
unter ihnen und sind ihnen unterthan. Solche Obrigkeiten finden
sich in jedem District, in jeder Harde, jedem Amte, jeder Stadt.
Aber über die Obrigkeiten ist noch ein Oberhaupt gestellt. Dieses
Oberhaupt heißt Fürst — Kaiser, König, Herzog.
Die Obrigkeit ist von Gott eingesetzt. Sie hat dafür zu
wachen, daß die Gesetze des Landes befolgt werden; denn es stehet
geschrieben: „Durch mich regieren die Könige“ (Sprüchwörter 8, 15).
Und von Christo wird gesagt, daß er ist ein Herr „über alle Für⸗
stenthümer, Gewalt, Macht und Herrschaft“ (Epheser 1, 21). Darum
schreibt Paulus: „Jedermann sei unterthan der Obrigkeit, die Ge⸗
walt über ihn hat; denn es ist keine Obrigkeit ohne von Goit.
Wo aber Obrigkeit ist, die ist von Gott verordnet. Wer sich nun
wider die Obrigkeit setzet, der widerstrebet Gottes Ordnung!“ —
Dies hat der Apostel vor 1800 Jahren an die Römer geschrieben.
Doch gilt dies Wort auch noch heute und auch für uns. Darum
nehmet es auf und bewahret es in eurem Herzen!
120. Das Vaterland.
Treue Liebe bis zum Grabe
schwör' ich dir mit Herz und Hand
Was ich bin, und was ich habe.
Dank ich dir, mein Vaterland!