Full text: Lesebuch für die Unterstufe (Teil 2, [Schülerband])

120. Die Holzhauer. 121. Die Scheune. 
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2. Da kam der liebe Frühling an, 
gar wohl gefiel's dem Bettelmann; 
er breitet' seine Plugel aus 
und flog dahin weit übers Haus; 
hoch aus der Luft, so frisch und munter: 
Hab' Dank! hab' Dank! rief er herunter. 
120. Die Holzhauer. 
Im Winter ist die rechte Zeit, Bäume zu fällen. Sie werden 
zersägt, gespalten und zu Brennholz in Haufen oder Klaftern gesetzt, 
oder ihre Stämme kommen als Bau- und Nutzholz auf die Zimmer— 
plätze, auf die Sägemühle und in die Werkstätten. Ein ganzes 
Stück Waldes wird jährlich zum Abholzen bestimmt. Nur hier 
und da bleibt ein einzelner Baum stehen. Wenn das Holz ab— 
gefahren ist, werden auch die Stubben oder Stöcke ausgerodet. Der 
kahle Raum heißt nun ein Abraum. Auf ihm legt der Förster eine 
Schonung an, indem er Baumsamen säet oder junge Bäumchen 
pflanzt. Diese Stämmchen hat er in dem großen Baumgarten 
nahe bei seiner Wohnung aus Samen gezogen. 
121. Die Scheune. 
Im Sommer wurde die Scheune gefüllt. Die hochbeladenen 
Erntewagen brachten den Erntesegen hinein. Sie fuhren auf die 
Tenne, und die Garben wurden eine an die andere in den Raum 
gepackt, welcher an den Seiten der Tenne liegt, bis hoch unter 
das Dach. Dieselben Männer, welche in der Ernte die schwersten 
Arbeiten übernehmen, dreschen nun im Winter die Garben aus und 
verdienen sich damit ihr Brot. Als Lohn giebt ihnen der Besitzer 
meist Roggen oder auch anderes Getreide, welches sie ausgedroschen 
haben. Sie binden die Garben auf, breiten sie auf der ganzen 
Tenne in Schichten aus und schlagen mit den schweren Dresch— 
flegeln so lange auf die Ähren, bis die Körner herausgeflogen 
sind. Dann binden sie das Stroh wieder in große Bunde oder 
Schütten. Es wird nun zum Dachdecken gebraucht, zu Häcksel ge— 
schnitten oder dem Vieh untergestreut. Die Körner aber werden 
durch mehrfache Arbeit, z. B. durch das Worfeln und Fegen, von 
F. Hirts Lesebuch für Volksschulen. Ausg. W. II.
	        
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