Das Umstandswort.
25
Von den zusammengesetzten Zeitformen werden Vergangenheit
(Perfect(um) und Vorvergangenheit (Plusquamperfect(um) durch das
2. Particip mit dem Hilfsverben haben^), Zukunft und Vorzukunft durch
den Infinitiv und dem Hilfsverb „werden" gebildet^).
') Ich habe—, du hast—, er hat gedurft, — gemocht, gewollt. 2) ich werde
dürfen rc. — werde gedurft haben rc.
Anmerkung. Wenn mit den Hilfswörtern des Modus (in der Vergangen¬
heit oder Vorvergangenheit) noch ein Verbum (im Infinitiv) verbunden ist, so steht
das erstgenannte Verbum im Infinitiv anstatt im 2. Particip: Er hat nicht kommen
können (st. gekonnt). Du hast nicht schreiben mögen rc.
Gemischte Konjtlgation mit einer Veränderung des Stamm¬
vokals und mit den Flexionsendungen der schwachen Konjugation haben
folgende Verba:
brenne,
brannte, Konj. brennete (brennte), gebrannt
kenne,
kannte, „ kennete,
gekannt (alt: gekennet)
nenne,
nannte, „ nennete,
genannt (alt: genennet)
renne,
rannte, „ rennete,
gerannt (alt: gerennet)
sende,
sandte und sendete,
gesandt und gesendet
wende,
wandte und wendete,
gewandt und gewendet
bringe,
brachte,
gebracht
denke,
dachte,
gedacht
dünke.
dünkte.
gedäucht
thue,
that,
gethan.
6. Das Umstandswort (Adverbium).
I. St. § 23. Das Adverbium oder U m st a nd s w o r t (Nebenwort)
gibt die näheren Umstände einer Thätigkeit, eines Zustandes oder einer
Eigenschaft an. Es dient daher meistens zur näheren Bestimmung 1. des
Verbums, seltener 2. des Adjektivs und 3. des Adverbs; z. B. 1. der
Sturm tobt sehr; 2. ein sehr heftiger Sturm; Z. ein sehr-
heftig tobender Sturm.
Hinsichtlich der Bedeutung unterscheidet man vier Hanptarten
von Adverbien: I. Adverbien des Ortes; II. Adverbien der Zeit; III. Ad¬
verbien der Art und Weise, und IV. Adverbien des Grundes.
I. Die Adverbien des Ortes stehen auf die Fragen wo?
woher? wohin?
Sie bezeichnen teils den Ort der Thätigkeit: hier, dort, darin rc.
teils die Richtung derselben von einem Orte her: dorther von dannen
irgendwoher rc., oder nach einem Ort hin: hin, irgendwohin rc.
Hiezu kommen noch andere Ortsadverbien, lvelche, zum Teil durch
Zusammensetzung mit Präpositionen, die Begriffe des Oben und Unten,
des Innen und Außen, der Nähe und Ferne ausdrücken, z. B.
oben, unten, innen, außen, diesseits, vorne hinten, rechts, links, vor¬
wärts, rückwärts, fort, weg, herein, herum (einher, umher), heraus,,
hinaus, herab, hinab rc.