Sechster Zeitraum. Von Alexander bis Christus, rgr
I. d. W. XVI. Endlich kam es zwischen den Kar^
3l4y.5983l thagern und Römern, wegen gewisser in-
ek^'nerilchen Händel in Sicilien, daselbst zum
1 1 ‘ Kriege. (3620 fg.) Obgleich die erster»
eine fürchterliche Seemacht hatten, und die Römer
nun erst anfingen, ihr Kräfte auf dem Meere zu
versuchen; behielten sie doch, nach manchen Abwechs¬
lungen''), über jene zur See die Oberhand, indem
ste nicht nur die Flotten derselben nachahmten, son¬
dern auch den Angriff zur See in ein Handgemenge
zu verwandeln wußten. Einer ihrer Feldherren,
Regulus. Regulus, besiegte die Karthager in Africa
selbst, bis in die Nähe ihrer Hauptstadt; durch über¬
mäßige Härte aber büßte er sein ganzes Glück ein,
ward gefangen, und ließ sich eher hinrichten, als
daß er seinem Vaterlande zu einem nachtheiligen und
schimpflichen Frieden mit den Feinden gerathen hätte.
Z745. Der Ausgang des Kriegs war dieser, daß
die Karthager Sicilien und alle gegen Italien zu
liegende Inseln räumen, und 2200 Talente als
Kriegskosten an die Römer bezahlen mußten.
XVII.
i6. Worüber entstand der erste Krieg der Römer mit den Kar¬
thagern, welche auch Poem oder auch ein Volk phönicischett
Ursprungs hießen? — Wer siegte in diesem Kriege? — Was
gaben die Römer für einen Beweis ihrer Fähigkeit, auch auf
eine neue Art glücklich zu fechten? — Welche Schicksale
hatte ihr Feldherr Regulus? — Was verloren die Karthager
durch diesen Krieg?
Die abwechselnden Niederlagen in diesem Kriege, der 24
Jahre dauerte, beweisen, wie mächtig bcyde Völker waren,
und wie viel sie verlieren konnten, ohne sich zu entkräften
oder zu erschöpfen. Ucbcrhaupt aber litten die Römer zur
See mehr durch Stürme, als durch ihre Feinde. Dies muß
mau bewundern, weil sie ihre Seemacht kgum gebildet hatten.
**) Dies geschah besonders durch den sogenannten Corvus, eine
Maschine, die, indem sie auf ein feindliches Schiff fiel, solche-
«nklammerte, und zugleich eine Brücke rum Entern machte.
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