Die Periode der Soldatenkaiser 180 — 284.
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Reüefs aus dem Dakerkriege und mit femer_j5tatue geschmückte
Trajanssäule erhob.
Sein Nachfolger war der von ihm adoptierte P. Älius
Hadrianu§71nn hochbegabter, vielseitig interessierter, dazu rastlos
thatiger Kaiser. Auf Eroberungen verzichtete er; in Britannien er¬
baute er zum Schutze gegen die nördlichen Bergstämme den^Mkten-
wall und vollendete die von Domitian begonnene, von Trcljan fort-
gesetzte germanische Gren^webr. / Einen Aufstand der verzweifelten,
von Messiashoffnungen erfüllten Juden warf er in 'blutigen Kämpfen
nieder, in denen Judäa fast entvölkert wurde. ( Der Reichsver-
nmltung widmete er sich mit eifriger Sorgfalt. Für die Alimen-
tatwnen bewilligte er bedeutende Summen; das Reichsbeamtentum
suchte er auszubilden und wurde nicht müde, selbst das Reich zu
durchreisen, in die Einzelheiten der Verwaltung einzugreifen und Mi߬
stände durch sein persönliches Einschreiten zu beseitigen; zugleich be-
friedigte er dadurch sein romantisches Interesse für historisch und
landschaftlich ausgezeichnete Gegenden. Besonders begünstigte er die
Stadt Athen, wo er große Bauten aufführen ließ. Er wurde be-
graben in dem großartigen Mausoleum, das er sich zu Rom am
Tr?er hatte erb auslassen, der"heütigen Enaelsbura.
Antoninus Pius, den er adoptiert hatte, folgte ihm, ein An^mnus
friedlicher, wohlwollender, gerechter Herrscher, dem die gewaltige 133—161
Energie seines Vorgängers freilich fehlte. iSein Adoptivsohn Marcus ^amis^
Aurelius, war ein milder, ehrwürdiger Fürst; er war von den
Idealen der stoischen Lehre erfüllt, wie er denn ein ethisches Buch,
Betrachtungen „an sich", verfaßt hat. , In den ersten Jahren regierte
er zusammen mit seinem Adoptivbruder L. Berus. ( Unter seiner
Regierung wurde das^ Reich durch einen schweren Krieg heimgesucht;
die Markomannen und Quaden drangen über die Donau, be¬
drohten zeitweise selöst Italien und konnten nur mit Mühe zurück¬
gedrängt werden; des Marcus Sohn und Nachfolger Commodus
schloß mit ihnen Frieden, Indem er ihren Häuptlingen Tribut
versprach.
C. Die Periode der Sotdatenkaiser 180 — 284.
§ 81. Die Soldatenkaiser. Mit der Thronbesteigung des Com- Commodus
modus beginnt eine Periode der tiefsten Zerrüttung für das römische
Reich. Commodus, der erste Kaiser, der im^s^^ür^geboren war,
war, obwohl der Sohn eines so trefflichen Vaters, ein ausschweifen-
1) Sein Günstling war der bitbtmische Mnalina Antinous. dem er
nach seinem Tode im Nil göttliche Ehren erwies.
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