Full text: Deutsche Geschichte bis zum Westfälischen Frieden (Teil 2)

Albrecht II. 1438 — 1439 und Friedrich Hl. 1440 — 1493. 
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von Schleswig-Holstein ausstarben, wählte der Adel der Herzog- mgo. 
tümer den König von Dänemark zum Herzog. Während sich Friedrich 
kaum gegen Matthias Corvinus von Ungarn zu behaupten vermochte, 
drohte eine weit schwerere Gefahr von den osmanischen Türken. Die Türken. 
Diese waren aus Turan nach Kleinasien eingewandert, das sie er- 
oberten; damals war Brussa am asiatischen Olymp ihre Hauptstadt. 
Sultan Murad, der Organisator der Janitscharen, die aus gefangenen 
oder unterworfenen Christen bestanden, verlegte seine Residenz nach 
Adrianopel; sein Sohn Bajazet I. vernichtete das von Sigismund um i36o. 
befehligte Kreuzheer bei Nikopolis. Das weitere Fortschreiten der 1396. 
Türken wurde durch den Eroberungszug des Tatarenherrschers Timur 
Lenk nur auf kurze Zeit aufgehalten. Aus dem hartbedrängten 
Konstantinopel kamen damals viele griechische Gelehrte, Zuflucht Eroberung 
und Hilfe suchend, zugleich die Kenntnis der griechischen Sprache ver- tinopel°"i453, 
breitend, nach dem Abendlande; selbst über eine Union der griechischen 
Kirche mit der römischen wurde verhandelt, doch ergebnislos. Mo- 
hammed II. eroberte 1453 Konstantinopel und machte die Sophien- 1453. 
kirche zur Moschee. Schon belagerten die Türken Belgrad, das 1456. 
aber Johannes Hunyad, der Vater des nachherigen Ungarnkönigs 
Matthias Corvinus, entsetzte. 
Gleichzeitig war an der Westgrenze eine neue politische Bildung 
erwachsen, das Reich Burgund. Die Nebenlinie des Hauses Valois, Burgund, 
die dort seit etwas mehr als 100 Jahren regierte, hatte es verstanden 
durch Heirat, Erbschaft, Kauf und Vertrag eine lange Reihe teils 
sranzösischer Lehen — außer Burgund Flandern und Artois teils 
deutscher Lehen — z. B. die Freigrafschaft Burgund, Luxemburg, 
Brabant und Holland — zu einem Reiche zu vereinigen, dessen 
Wachstum für Deutschland ebenso gefährlich war wie für Frankreich, 
und das ebenso über eine kriegerische Ritterschaft wie über die großen 
Geldmittel der durch ihre blühende Tuch- und Teppichindustrie reich 
gewordenen flandrischen Städte verfügte. Karl der Kühne, der Karld.Kühne 
Sohn Philipps des Guten, war einer der glänzendsten und reichsten 1467~1477- 
Fürsten Europas. Zu Trier traf er mit Friedrich III. zusammen, 1473. 
dem er für die Erhebung zum König die Hand seiner Tochter Maria für 
seinen Sohn Maximilian versprach; aber die Verhandlungen zerschlugen 
sich. Ein Einfall, den er darauf in die deutschen Rheinlande machte, 
scheiterte an dem tapferen Widerstande der Bürger von Neuß. Jedoch 
bemächtigte sich Karl Lothringens und wandte sich darauf gegen die 
Schweizer Eidgenossen, erlitt aber 1476 bei Granson und bei 1476. 
Murten vernichtende Niederlagen; im Winter 1477 wurde er bei 1477. 
Nancy von neuem geschlagen und siel. 
Jetzt vermählte sich Maria mit Maximilian; und so fallen ^Werbung 
noch in Friedrichs III. Zeit die Anfänge der europäischen Machtstellung 14=77.
	        
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