Full text: Geschichte des Altertums, deutsche Geschichte bis zur Gründung des nationalen Staats 919 (Teil 1)

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Die Vorgeschichte. 
Wohngruben sind an vielen Stellen aufgedeckt worden; in Schweizer- 
und anderen Seen hat man die Reste von Pfahlbauten aufgefunden, 
zugleich mit Abfällen verschiedenster Art, Werkzeugen aus Stein und 
Holz, Knochen der verzehrten Tiere und anderen Nahrungsüberbleibseln. 
z.B. Getreidekörnern. Auch Haustiere sind damals bereits gezähmt 
worden; unter ihnen begegnet der Hund, das Schaf, die Ziege, das 
Rind und das Schwein. Man hat auch bereits gelernt den Boden zu 
bearbeiten, Weizen, Gerste, Hirse, Flachs anzubauen, man versteht zu 
spinnen und zu weben und Woll- und Leinwandkleidung herzustellen. 
Auch die Anfänge des Handels gab es bereits; wir finden Beile und 
Hämmer aus besonders wertvollen Gesteinsarten weit von deren Ur- 
sprungsort. Die Toten begrub man; gewaltige Steinkammern dienten 
zur Bestattung der Fürsten. Die Reste neolithischer Kultur finden sich 
ebenso an den verschiedensten Stellen Europas wie z. B. in Ägypten und 
in den beiden ältesten Kulturschichten des Hügels von Troja. Sie 
wurde durch die Bronzezeit abgelöst, in Mittel- und Westeuropa etwa 
um das Jahr 2000 v. Chr. 
Jetzt lernte der Mensch die Metalle schmelzen, zuerst das Kupfer; 
um es zu härten, gab man ihm bald einen Zusatz von Zinn und stellte 
Bronzezeit so Bronze her. Allermeist aus Grabfunden stammen die bronzenen 
Äxte, Messer, Schwerter, Dolche, Lanzenspitzen, Nadeln, Fibeln (Sicher- 
heitsnadeln), die Arm- und Halsringe, die unsere Museen enthalten; 
oft sind die Gegenstände reich und geschmackvoll verziert. Die Töpferer 
entwickelte sich weiter; die Gefäße erhielten zuweilen, zumal in den 
Mittelmeerländern, reiche Bemalung. Neben der Bestattung der Toten 
wurde die Verbrennung üblich; weite Urnenfriedhöfe zeugen von der 
Pietät, die man gegen die Verstorbenen übte. Die homerischen Gedichte 
versetzen uns in eine Zeit, in der die Waffen aus Bronze (nur selten 
aus Eisen) gefertigt werden; in dieselbe Zeit versetzen uns die glänzen- 
den Entdeckungen von Gegenständen der mykenischen Kultur (s. § 18). 
Aber auch anderswo gestattev uns die Funde merkwürdige Einblicke in 
die Zustände jener Zeit; eine eigenartige Bronzekultur hat sich z.B. in 
Südschweden und Dänemark entwickelt. Es bestanden Weitreickende 
^Handelsbeziehungen; das Zinn, oft auch das Kupfer mußte aus weiter 
Ferne bezogen werden; Bernstein, den man von den Küsten der Nord- 
und Ostsee bezog, wurde fern nach Süden verhandelt und findet sich 
z. B. in griechischen Gräbern 6er mykenischen Zeit. 
Allmählich fängt man an, neben der Bronze ein anderes Metall zu 
gebrauchen, das jene schließlich verdrängen sollte, das Eisen. Die Eisen--
	        
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