Die Hallstatt -- und Latönezeit.
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zeit bricht herein, nördlich der Alpen etwa seit dem Jahre 1000, in Nord¬
deutschland noch einige Jahrhunderte später. Der ersten vorgeschichtlichen
Eisenzeit hat man den Namen Hallstattzeit gegeben, nach dem Hallstauzrtt
großen, etwa 1000 Gräber umfassenden Funde, der oberhalb des Hall-
stätter Sees im Salzkammergut gemacht worden ist, an einer Stelle,
wo man schon damals den Salzreichtum des Bodens ausbeutete. Die
Gräber sind teils Bestattungs-, teils Brandgräber, die Beigaben,
Waffen, Gefäße, Schmucksachen, — von den Tonwaren abgesehen —
teils aus Bronze, teils aus Eisen. Die Gegenstände sind augenscheinlich
zum Teil aus den Mittelmeergebieten eingeführt, zum andern Teil aber
sicher an Ort und Stelle verfertigt. Die jüngere vorgeschichtliche Eisen-
zeit, die nördlich der Alpen etwa um 400 v. Chr. beginnt, hat man nach
der Fundstelle von Lat^ne am Neuenburger See LatSnezeit ge- Lawnezeit
nannt. Jetzt werden die Waffen ausnahmslos aus Eisen hergestellt;
schon prägt man in Gallien Münzen nach dem Vorbild griechischer
Münzbilder; man verwendet auch die Töpferscheibe, die den Mittel-
meerländern längst bekannt war. Mit der Verbreitung der römischen
Kultur nach den nördlich der Alpen gelegenen Ländern nimmt die „vor-
geschichtliche" Zeit in Mitteleuropa ein Ende.