Vorgeschichte der Revolution.
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die öffentliche Unzufriedenheit und der Widerstand der höchsten Gerichts-
Höfe, der Parlamente, in deren Register auch jetzt noch die königlichen
Steueredikte eingetragen werden mußten, um rechtskräftig zu werden
(Bd. II § 123). Da berief der König auf Calonnes Rat 1787 eine Ver¬
sammlung von Notabeln, d. h. von königlichen Vertrauenspersonen Die Notabein
aus allen drei Ständen, und ließ ihr eine Reihe von Reformplänen vor-
legen. Aber die Notabeln waren erfüllt von Mißtrauen gegen Calonne
und gegen das absolute Regiment überhaupt; sie erzwangen Calonnes
Entlassung und deckten die finanzielle Mißwirtschaft vor aller Augen
auf, ohne neue Einnahmequellen zu bewilligen. Schließlich sah die
Regierung keinen andern Ausweg, als die von der öffentlichen Meinung
stürmisch geforderte Berufung von General st änden zu ber-
sprechen, die seit 1614 nicht mehr zusammengetreten waren. Inzwischen
wuchs die Finanznot ins Ungeheure; um ihr abzuhelfen, wurde 1788
Zum zweiten Male N e ck e r berufen. Im Winter darauf fanden unter
großer Erregung des Volkes, die durch eine Teuerung, die Folge
schlechter Ernten, gesteigert wurde und an mehreren Orten zu Auf-
ständen führte, die Wahlen für die General st ände statt.
Die letzte Ursache der Revolution lag in der Unfähigkeit des^a«e«^der
Absolutismus und der leitenden Männer, aus eigener Kraft der Finanz-
not Herr zu werden, die unaereckte Steuerverteilung zu beseitigen, den
Widerstand der privilegierten Stände zu besiegen. So wurde die — durch
die Aufklärungsliteratur genährte — Überzeugung immer
allgemeiner, daß die bestehenden politischen Zustände unhaltbar seien, und
daß es gelte einen völlig neuen Staat zu schaffen. Der „dritte Stand"
nahm den Kampf gegen Absolutismus und ständische Privilegien aufy
§ 3. Staats- und Volkswirtschaft. Soziale Zustände. Die schwersten
Schäden des Staates waren das gewaltige Mißverhältnis zwischen Ein-
nahmen und Ausgaben einerseits, die ungleiche und ungerechte Be¬
lastung der Bevölkerung mit Abgaben andrerseits. Die Ausgaben5®^eä^ert.
waren außer durch den Luxus des Hofes, die Verschwendung für Prinzen ^aft
und Höflinge vor allem infolge des Krieges mit England gestiegen.
Während durch die Anleihen die Staatsschuld in erschreckendem Maße
wuchs, stieg zugleich der jährliche Fehlbetrag bis fast auf ein
Viertel des Gesamtbetrages der Staatseinnahmen. Eine Erhöhung
der Einkünfte war nur möglich durch stärkere Heranziehung der
privilegier tenStände zu den Steuern. Denn Adel und Geist- Iastem>er-
lichkeit waren von der wichtigsten und drückendsten der direkten teilune
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